Sisters Project: Das Pfingst-Projekt
Von Sr. Georginia Chidalu Ohalete PHJC (Arme Dienstmägde Jesu Christi)
In einer Zeit der Informationsüberflutung und der ständigen Möglichkeit, sich sozial zu vernetzen, treten Ordensfrauen an, um dem Bedürfnis nach sinnvoller Kommunikation innerhalb der Kirche gerecht zu werden. Diejenigen Ordensfrauen, die sich dem Medienapostolat verschrieben haben, haben verstanden, dass sie nicht länger nur am Rande stehen und in Grundschulen unterrichten oder in Krankenhäusern arbeiten können, so wichtig diese Apostolate auch sein mögen.
Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung der öffentlichen Meinung und der Gestaltung der Gesellschaft. Viel zu lange wurde der Auftrag zur Evangelisierung als primäre Aufgabe von Priestern und männlichen Ordensleuten angesehen. Die Ordensfrauen – Frauen waren übrigens die ersten, die die Botschaft von der Auferstehung des Herrn empfingen – wurden mit Hilfsaufgaben betraut: Sie halfen den Priestern bei der Evangelisierung, unterrichteten Katechismus usw. Dies sind sicherlich edle Aufgaben.
Kommunikation, eine wichtige Form des Apostolats
In ihrem Bestreben, die Werte des Evangeliums zu verbreiten und den Dialog zwischen dem Volk Gottes und allen Menschen zu fördern, sind sich die Ordensschwestern heute bewusst, dass die Medien alle unsere Charismen durchdringen. Um gut evangelisieren zu können, brauchen die Schwestern eine Ausbildung in der Nutzung der Medien. Dies wird uns helfen, sowohl intern in unseren Kongregationen zu kommunizieren, als auch unsere Botschaft nach außen zu tragen.
Die Kommunikation des Glaubens – das Medienapostolat in der Kirche – umfasst die Nutzung verschiedener Medienplattformen, der traditionellen Printmedien und des Rundfunks ebenso wie der neuen sozialen und digitalen Medien, um das Evangelium, seine Werte und die Lehren des Glaubens zu verbreiten. Das Medienapostolat ermöglicht es Ordensfrauen, ihren Glauben auf eine andere Art und Weise auszudrücken als Männer. Es gibt uns eine einzigartige Gelegenheit, die Gesellschaft über ein größeres Publikum mitzuprägen. Die traditionellen Medien und die sozialen Medien sind der Areopag von heute, wie Papst Johannes Paul II. in Redemptoris Missio unter Nr. 37 schreibt. Die Schwestern müssen sich der Herausforderung stellen. Wo könnte man also besser mit der Ausbildung beginnen als im Haus des Vaters, in der Kirche? Die Kirche verfügt bereits über viele kompetente Einrichtungen und Personen, die in der Kommunikation ausgebildet sind.
Die Zeichen der Zeit erkennen: Das Pfingst-Projekt
In Anerkennung der Bedeutung effektiver Kommunikation in der heutigen Gesellschaft und als Antwort auf die Bedürfnisse der Zeit hielt es das vatikanische Dikasterium für Kommunikation in Zusammenarbeit mit der Hilton Foundation für angebracht, die Kommunikationsfähigkeiten von Ordensfrauen zu verbessern und zu stärken sowie Medienkompetenz und -fertigkeit durch das „Pfingst-Projekt" zu fördern.
Im Rahmen dieser Initiative werden die Ordensgemeinschaften ermutigt, ihren Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, Medien und Journalismus kennenzulernen. Dass kann durch einen speziell für Ordensfrauen konzipierten Online-Minikurs in Kommunikation geschehen oder einzelne Schwestern haben auch die Möglichkeit, ein dreimonatiges Praktikum am Sitz von Vatican News/Vatican Radio in Rom zu absolvieren. Indem wir als Ordensschwestern neue Fähigkeiten durch praktische Ausbildung erlernen, können wir die Kunst des Storytelling und des Journalismus erlernen, um unseren Glauben wirksamer zu vermitteln.
Medienausbildung für Ordensfrauen unerlässlich
Über das hinaus, was das Dikasterium in dieser Hinsicht tut, sollte es meiner Meinung nach Orte für diese Art von Ausbildung oder Training für junge Schwestern geben. Es ist in der Tat ermutigend zu wissen, dass einige Frauenkongregationen Medienkurse als Teil ihrer Ausbildung eingeführt haben. Die meisten jungen Berufungen, die heute in das Ordensleben eintreten, sind bereits medienkompetent, wenn sie die Ausbildung als Schwester beginnen. Das Ordensleben sollte diese Talente zum Leuchten bringen, sie formen und den Kandidatinnen die Werte des Evangeliums vermitteln.
Das Narrativ ändern
Durch ihr Apostolat in den Schulen, im Gesundheitswesen und in den sozialen Diensten sind Ordensfrauen oft an vorderster Front mit den Geschehnissen in der Gesellschaft konfrontiert. Wenn wir sicherstellen, dass das Medienapostolat auch Teil unseres Evangelisierungsauftrags als Schwestern ist, halten wir das fest, womit wir uns bereits in der Praxis befasst haben. Die Ordensfrauen haben ihre Fähigkeiten, Geschichten zu erzählen, in vielen Klassenzimmern und katechetischen Kursen vervollkommnet. Die Entstehung des Medien-apostolats für Ordensfrauen ist auch eine Antwort auf das wachsende Bedürfnis nach exakten, zuverlässigen Informationen in einer Welt voller Fake News und Fehlinformationen.
Das Medienapostolat ist eine Berufung wie jede andere auch. In diesem Fall sind Ordensfrauen, die in den Medien tätig sind, dazu berufen, die Schönheit der göttlichen Wahrheit weiterzugeben, Fake News mit der Wahrheit entgegenzutreten und – hoffentlich – den „Trollen" im Internet mit Botschaften der Liebe und Erlösung zu begegnen. Letztlich geht es beim Medienapostolat darum, Gottes Wahrheit zu vermitteln und sie an andere weiterzugeben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rolle der Ordensfrauen im Medienapostolat über die bloße Weitergabe von Informationen hinausgeht. Als Menschen, die ein gemeinschaftliches Leben führen, haben wir die einzigartige Möglichkeit, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Solidarität in der Welt zu fördern. Das Medienapostolat versetzt uns in die Lage, positive Veränderungen herbeizuführen, indem wir dafür sorgen, dass die Werte unseres Glaubens und Lebens im öffentlichen Diskurs präsent sind.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.