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Rom: Laienseelsorger wollen sich weltweit vernetzen

Mit einem Brief an die zeitgleich tagende Weltbischofssynode ist in Rom das erste Welttreffen der Laien-Seelsorgerinnen und -Seelsorger aus allen Kontinenten zu Ende gegangen. Die hauptamtlich in der Kirche Engagierten wollen sich zudem in Zukunft weltweit vernetzen, vor allem zugunsten von Laientheologen und -Theologinnen außerhalb Europas.

Konstantin Bischof, Pastoralreferent in der Erzdiözese München-Freising, sagte gegenüber Radio Vatikan über den gemeinsam erarbeiteten Brief an die Synodenteilnehmenden:

„Es geht darum, mit den Mitgliedern der Weltbischofssynode sowohl die Hoffnungen als auch die Probleme und Zukunftsmöglichkeiten von professionell in der Pastoral arbeitenden Laien zu diskutieren und Einfluss auf die synodalen Beratungen zu nehmen. Zugleich steht im Brief auch ein großes Versprechen jener, die da waren, nämlich sich weiter zu vernetzen.“ Man wolle bewusst vor der Synode auch deutlich machen, „dass es nicht nur in unseren deutschsprachigen Ländern Menschen gibt, die als gut theologisch ausgebildete, professionell tätige Menschen in der Pastoral tätig sind.“

Hier zum Hören:

Eingeladen zum ersten Welttreffen dieser Art hat der „Berufsverband der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten Deutschlands". Die rund 25 Pastoralreferenten und -Referentinnen kamen aus Europa, Indien, USA, Ghana, Korea und den Philippinen. Die in New Delhi tätige katholische Seelsorgerin Grace David bezeichnete das Treffen als inspirierend und hilfreich. „Ich konnte lernen von den Erfahrungen anderer Laien-Pastoralarbeiter in der Welt. Es zeigte mir, dass wir mit vielen Probleme kämpfen, die ähnlich sind, zugleich teilen wir denselben Geist des Glaubens, der Hoffnung und des Mutes, und das hat mich bestärkt. Es hat mein Engagement vertieft für Laien und andere in der Kirche.“

„Wir teilen den Geist des Glaubens, der Hoffnung und des Mutes, und das hat mich bestärkt“

Herausforderungen

Als Herausforderung erkannten die Pastoralreferenten und -referentinnen bei ihrem Kongress, dass Laientheologen in nicht-westlichen Ländern nur sehr begrenzte Berufsmöglichkeiten haben.

„Wir sehen große Herausforderungen – nämlich dass in vielen Teilen der Welt die Strukturen für professionell tätige Laien fehlen“

„Grace zB aus Indien ist eine der ganz wenigen (theologisch) studierten Frauen in diesem Land und kann in diesem Fall nur in der Schule arbeiten, weil sie in der Pfarre oder in einem anderen krichlichen Bereich nicht finanziert wird“, sagte Gabriele Eder-Cakl, die Leiterin des Österreichischen Pastoralinstituts.

Frauen sehr engagiert im synodalen Prozess

„Aber diese Frauen sind sehr engagiert im synodalen Prozess. Wir sehen große Herausforderungen – nämlich dass in vielen Teilen der Welt die Strukturen für professionell tätige Laien fehlen, obwohl es diese Menschen gibt, und sie zum Teil andere Berufe haben müssen, um ihr dann freiwilliges Engagement als professionell Tätige zu finanzieren.“

Die nicht-europäischen Laienseelsorger hätten mehrfach davon berichtet, „dass sie marginalisiert werden durch finanzielle Dinge, weil ihnen keine Studienmöglichkeiten zugestanden werden und weil sie einfach nicht sichtbar sind“, erläutert Kontantin Bischof. Das habe auch Niederschlag im Brief an die Weltbischofssynode gefunden.

„Professionell tätige Laien in der Pastoral weltweit sehen“

„Das Dokument ruft die Synodenteilnehmer auf, die professionell tätigen Laien in der Pastoral weltweit zu sehen. Und die Pastoraltätigen versprechen, dass sie selbst ein Netzwerk bilden werden, um hier Gesprächspartner sein zu können für die kommenden synodalen Prozesse.“

(vatican news – gs)

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05. Oktober 2023, 23:12