Österreich: Kirchen verurteilen Angriff auf jüdischen Friedhof
Der Angriff auf die jüdische Zeremonienhalle sei „erschreckend", insbesondere, „so knapp vor dem 3. Jahrestag der Terrornacht vom 2. 11. 2020", schrieb Schönborn am Mittwoch auf X. „Mir ist das hohe Maß an Solidarität und Mitgefühl unvergesslich, das damals sichtbar wurde. Ich hoffe und bete, dass uns das auch in diesen Tagen gelingt", so der Wiener Erzbischof.
„Es sind Nachrichten, die uns als Kirche, als Christen, als Gesellschaft tief erschüttern. Die Schäden können repariert, die Graffiti beseitigt werden - aber die Gedanken und der Hass hinter dieser Tat müssen uns zu denken geben. Wir täuschen uns, wenn wir immer wieder meinen, solches sei begraben und gestorben, mit den Schuldigen aus vergangenen dunklen Tagen", betonte der Salzburger Erzbischof Lackner und Vorsitzende der Bischofskonferenz am Mittwoch gegenüber Kathpress. Als Kirche sei man „den jüdischen Gläubigen, in Österreich und auf der ganzen Welt, solidarisch verbunden und können nicht schweigen, wenn sie angegriffen werden".
165 bestätigte antisemitische Vorfälle seit Hamas-Massaker
Bei der Brandattacke auf den jüdischen Teil des Friedhofs in Wien war der Vorraum der Zeremonienhalle beim IV. Tor des Friedhofs ausgebrannt. An Außenmauern wurden Hakenkreuze gesprayt. Personen kamen nicht zu Schaden, erklärte der
Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch am Mittwoch. Die Ermittlungen laufen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Das Gebäude wurde vorübergehend behördlich gesperrt; Gräber konnten jedoch besucht werden. Laut Deutsch, sind durch den Brand „sehr wertvolle, alte Bücher und ein Thoraschrein ohne Thorarollen" zerstört worden. „Es ist einer von 165 bestätigten antisemitischen Vorfällen seit dem Massaker vom 7. Oktober", so Deutsch.
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