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Ahrtal: Zwei Jahre nach der Katastrophe Ahrtal: Zwei Jahre nach der Katastrophe 

D: Flut-Kirche im Ahrtal wird nicht wieder aufgebaut

Vor zwei Jahren hat die Flut das Ahrtal besonders stark getroffen. Nun ist klar, dass die St. Pius-Kirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht wiederaufgebaut werden soll. Pfarrer Jörg Meyrer will trotzdem einen Ort der Begegnung schaffen, sagt er im Interview mit dem Domradio.

Die Flutkatastrophe von 2021 sorgte im Ahrtal für Verwüstung. Auch die Kirche Sankt Pius ist betroffen. Die flutgeschädigte Kirche Sankt Pius in Bad Neuenahr im Ahrtal wird dennoch nicht wieder als Gotteshaus aufgebaut. Die Gemeinde könne das nicht finanzieren. Außerdem sei ein Wiederaufbau langfristig nicht nachhaltig und nicht sinnvoll, erläuterte der Pfarrer von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Jörg Meyrer.

Die Schäden seien „tatsächlich von den fünf betroffenen Kirchen“, die sie in der Stadt haben, die größten. Sie seien von Gutachten vor zwei Jahren mit 2,8 Millionen Flutschäden beziffert worden und 1,4 Millionen Dachschäden, die die Gemeinde nicht über die Fluthilfen bezahlt bekommen und selber aufbringen müsste. „Das ist ein riesen Batzen, den wir angesichts der vielen Flutschäden nicht tragen können, wie der Verwaltungsrat jetzt entschieden hat, weil wir auch keine Zuschüsse vom Bistum bekommen“, so Pfarrer Meyrer.

Das andere sei „tatsächlich, dass sich die Frage wahrscheinlich auch in ein paar Jahren gestellt hätte“, wie sie mit der Kirche umgehen sollten, „da auch schon manches an Renovierungen in den letzten Jahren nicht mehr finanziert werden konnte, zum Beispiel an der Orgel oder an der Elektroanlage“. „Das war auch schon vor der Flut nicht immer ganz einfach“, gibt der Geistliche zu.

Die Hilfsbereitschaft sei immer noch groß. Allerdings könnten Menschen „jetzt natürlich nicht mehr wie am Anfang ausräumen oder beim Putzabschlagen helfen“, sondern jetzt sei es „schön, wenn Menschen uns besuchen kommen, jetzt zu den Weihnachtsmärkten kommen, im Ahrtal wieder freie Zeit verbringen und so zeigen, dass sie ihre Solidarität mit uns noch immer lebendig ist“, sagt Pfarrer Meyrer.

(domradio – mg)

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02. Dezember 2023, 12:10