Österreich: Glaubwürdiger Einsatz gegen Antisemitismus
Zum ersten Mal seien dort etwa „wirklich deutlich“ die antisemitischen Schriften Martin Luthers verworfen worden, erklärte Dantine. 25 Jahre danach erinnere die Kirche nicht nur an diese Erklärung, sondern rufe in einem neuen Synodenwort, das die Generalsynode am Samstag, einstimmig verabschiedete, „zum glaubwürdigen und unermüdlichen Einsatz“ gegen Antisemitismus auf. Es sei wichtig, hier ein Zeichen zu setzen, unterstrich Dantine vor der Synode, denn der Antisemitismus zeige sich „zunehmend in verschiedenen Facetten“.
In der im November 1998 verabschiedeten Erklärung hat die evangelische Kirche in Österreich ihre Mitschuld an der Shoah bekannt und Selbstverpflichtungen formuliert: das Gedenken an die Judenverfolgung wachzuhalten, Lehre, Predigt, Unterricht, Liturgie und Praxis der Kirche auf Judenfeindlichkeit zu überprüfen, sowie dem Antisemitismus zu wehren. Ebenso hat die Generalsynode der Missionstätigkeit an Jüdinnen und Juden eine Absage erteilt und die bleibende Erwählung des Volkes Israel betont.
Wie sehr es das Engagement gegen Judenfeindschaft brauche, sei seit der Eskalation des Nahostkonflikts in diesem Herbst auch in Österreich zu erkennen. Die dramatische Zunahme an antisemitischen Vorfällen, die Angst von Jüdinnen und Juden vor Übergriffen dürfe Christen nicht gleichgültig lassen. „Wir rufen zum glaubwürdigen und unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus auf und setzen uns für ein angstfreies und sichtbares lebendiges jüdisches Leben ein, um so unsere Solidarität und Verbundenheit mit Jüdinnen und Juden und ihren Gemeinden zum Ausdruck zu bringen“, so die Generalsynode der evangelischen Kirche.
(kap – mg)
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