Kirche beim WEF in Davos: Eine gern gehörte Stimme
Mario Galgano – Davos
WEF-Gründer Klaus Schwab hat am Dienstagmorgen das Weltwirtschaftsforum in Davos offiziell eröffnet. Die Besonderheit des WEF sei es, dass man hier übergreifend denke, sagte Schwab einleitend. „Wir müssen handeln“, so der Deutsche in seiner Rede. Für den Pfarrer von Davos zeige das Treffen im Kanton Graubünden, wie wichtig das gemeinsame Gespräch, der Dialog und das gegenseitige Hören sei. Deshalb sei es auch selbstverständlich, dass die katholische Kirche mitmache und in diesem Dialogprozess dabei sei.
Diese Woche treffen sich 2.800 Regierungsvertreterinnen und -vertreter, CEO, Verwaltungsratspräsidenten und Gesandte internationaler Organisationen aus 120 Ländern in Davos, unter ihnen 60 Staatsoberhäupter. Das Thema der 54. Ausgabe des Weltwirtschaftsforums lautet: „Vertrauen wiederherstellen“.
Rolle der Kirche
Zur Rolle der Kirche beim WEF erläutert Susak: „Interessanterweise wollte die WEF-Leitung mit Klaus Schwab und anderen Beteiligten, dass Papst Franziskus persönlich zum 50-jährigen Jubiläum des WEF kommt. Ich finde es sehr interessant, dass so ein Weltwirtschaftsforum, eine global wirkende Zusammensetzung aus Politik und Gesellschaft, Interesse hat, einen Papst hier bei sich begrüßen zu können.“ Als Vatikan-Vertreter wird - wie schon in den vergangenen Ausgaben - der aus Ghana stammende Kurienkardinal Peter Turkson mit dabei sein und vor den Gästen sprechen.
Der Papst habe zwar bisher nie persönlich an einem WEF teilgenommen, aber er hat jeweils eine Grußbotschaft entsandt und „einmal Staatssekretär Pietro Parolin entsandt oder eben diverse Kardinäle“, betont Dekan Susak. „Das zeigt schon, dass das öffentliche Interesse bei der Suche nach Wegen, nach Lösungen, nicht von statten gehen kann, wenn die katholische Kirche nicht als Global Player beteiligt ist“, fügt er an. „Ein Global Player sind wir ja in jederlei Hinsicht, auch wenn wir uns momentan im deutschsprachigen Raum eher als ,Global Loser' empfinden“, so Susak weiter. Aber immerhin werde diese Dimension schon in Betracht gezogen und habe eine gewisse Relevanz für die Leute hier vor Ort.
Die katholische Pfarrei in Davos begleite das Weltwirtschaftsforum seit 30 Jahren mit Gebet und Gottesdiensten auch in ökumenischer Form. Das wurde mittlerweile auf die reformierte Kirche und die Freikirchen in Davos erweitert. Das sei der konkrete Beitrag der katholischen Gemeinde, den sie für eine gerechte globale Weltordnung beisteuern könnten, „in der die Armen nicht ärmer und die Reichen nicht reicher werden“, so Susak.
(vatican news)
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