Radio-Akademie (3): Beten kann man lernen

Im dritten Teil unserer Sendereihe beschäftigt sich unser Autor, der Jesuitenpater Dag Heinrichowski, mit dem Bittgebet für andere – aus seiner Sicht „theologisch und auch für den Glauben eine Herausforderung“. Die Erfahrung vieler Menschen sei doch, dass Gebete oft unerhört blieben.

Mitten in der Sommerlager-Blase…

„Als Jugendseelsorge bin ich im Sommer mehrere Wochen mit Kindern und Jugendlichen auf Zelt- und Sommerlagern unterwegs“, so Pater Heinrichowski. Dabei gehöre auch immer ein Gottesdienst zum Programm. Nun erlebe er aber, dass der Gottesdienst inmitten der „Sommerlager-Blase“ jedes Mal „wie ein Fenster zur Welt“ wirke. „Es eröffnet einen Blick auf Menschen, denen es nicht so gut geht: Kinder, die keine schönen Ferien haben, Menschen, die unter Krieg oder Krankheit leiden, Familien, in denen viel Streit herrscht.“

Auch angesichts des Krieges in der Ukraine fragen sich viele Christen, ob Bittgebet überhaupt etwas bringt...

Was für die Sommerlager gelte, das gelte aber doch eigentlich für jeden Gottesdienst, überlegt der Jesuit, der seit 2022 auch das „Weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes“ für Deutschland koordiniert. „Die Fürbitten sind ein Fenster zur Welt und holen in die Begegnung mit Gott all die Menschen hinein, die das Gebet gut gebrauchen können.“ Dabei helfe das Gebet „meiner Sprachlosigkeit, Fassungslosigkeit, vielleicht auch Angst“ etwa angesichts der Kriege in aller Welt.

„Das Gebet führt mich in eine Beziehung, in der Heil entstehen kann; und es steht in Bezug zu meiner eigenen Verwundbarkeit, antwortet auf sie… Meine Verwundbarkeit führt mir meine Abhängigkeit von Gott, meine Bezogenheit auf ihn vor Augen und kann mich in die Beziehung zu ihm führen.“

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(vatican news – sk)