Evangelischer Militärbischof: Soldaten derzeit angespannt
Die Situation sei für viele Soldaten anstrengend, auch für die Familien. Das Szenario der Bündnisverteidigung habe eine andere Intensität als die Auslandseinsätze der Bundeswehr, beobachtet der Militärbischof. Wenn man sich vorstelle, was passieren würde, wenn Russland die Nato angreifen würde, dann spreche man über hohe Verletzten- und Todeszahlen. „Und das fasst natürlich die Menschen auch an. Keine Frage.“
Die Nachfrage nach Seelsorge bei der Bundeswehr hat laut dem evangelischen Militärbischof seit Beginn des Ukraine-Krieges stark zugenommen. Die 104 evangelischen Militärgeistlichen erreichten viele Menschen bei der Bundeswehr, auch über soziale Medien - aber nicht alle. „Dafür sind wir personell zu schwach aufgestellt“, beklagt Felmberg. Die Militärseelsorge sei aber auch gefordert, sich auf neue Einsatzszenarien und auf einen möglichen „Großschadensfall“ einzustellen, um seelsorgerisch handlungsfähig zu sein. Den von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verwendeten Begriff „kriegstüchtig“ findet der Militärbischof „schillernd“. Aus seiner Sicht sollte der Begriff aufrütteln. Mit Blick auf die Fähigkeiten der Bundeswehr ist er für Felmberg insofern angemessen, „als dass man sagt, ihr müsst in der Lage sein, wirklich zu verteidigen.“ Wesentlich sei es auch dafür einzutreten, friedensfähig zu bleiben.
(kna – mg)
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