D: Leiter der Weltweiten Evangelischen Allianz zurückgetreten
Die Dachorganisation der Evangelischen Kirchen gab am 1.April bekannt, dass Schirrmachers Rücktritt sofort wirksam sei. Gegenüber dem christlichen Medienmagazin PRO erklärte Schirrmacher, er habe wegen einer Long Covid-Erkrankung Probleme, sich zu konzentrieren, sich Zahlen zu merken oder auch Wortfindungsstörungen. Besonders die vielen Reisen, die sein Amt mit sich gebracht hätte, seien ihm zunehmend schwergefallen. Laut WEA wird nun für maximal sechs Monate ein Interimsleitungsteam, geführt von dem bisherigen Vorsitzenden des Internationalen Rats, Goodwill Shana, Schirrmachers Stelle einnehmen. In dieser Zeit soll ein neuer Generalsekretär gefunden werden. Die WEA hat ihren Sitz in Deerfield (US-Bundesstaat Illinois) und ist laut eigenen Angaben mit 600 Millionen Mitgliedern in 129 Ländern international die größte kirchliche Vereinigung nach der Römisch-Katholischen Kirche.
Papst Franziskus lud ihn zur Synode ein
Schirrmacher gilt als führender Experte zum Thema Christenverfolgung, mehrfach war er als Sachverständiger für den Bundestag tätig und wird dort auch im April im Menschenrechtsausschuss sprechen. Er nahm auch 2015 an der von Papst Franziskus einberufenen Familiensynode teil.
Kein Abschied in den Ruhestand
Schirrmacher gab sich hoffnungsvoll, dass er gut therapiert werden könne. Künftig werde er deshalb keineswegs in den Ruhestand gehen, sondern zum einen wieder aktiver als Präsident des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit auftreten. Das Amt hat er seit 2021 inne, zuvor war er Direktor der Einrichtung. Zum anderen gebe es Pläne für den Ausbau eines Zentrums zum Interreligiösen Dialog in Bonn, in dem er ebenfalls mitarbeiten werde.
(kna - sb)
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