Naturkatastrophen kommen in Madagaskar leider oft vor Naturkatastrophen kommen in Madagaskar leider oft vor  (AFP or licensors)

Österreich: Missio sieht katastrophale Situation in Madagaskar

Die päpstlichen Missionswerke Österreich, Missio, machen auf die katastrophale humanitäre Situation in Madagaskar aufmerksam. Die Menschen im zweitärmsten Land Afrikas, Madagaskar, kämpfen gegen Trockenheit und Hunger. Ganze Regionen sind wegen Rodungen versteppt, was zu Ernteausfällen und Hungerkatastrophen führt, informierten die päpstlichen Missionswerke am Samstag in einer Aussendung.

Missio bittet um Spenden, um die Wiederaufforstung, Bildungs- und Ernährungsprojekte in dem Land voranzutreiben. Einst sei die Insel zu 90 Prozent mit Wald bedeckt gewesen, heute seien nur noch zehn Prozent des Waldes erhalten, informierte das päpstliche Hilfswerk. „Durch die dürren Böden kommt es häufig zu Erdrutschen und Überschwemmungen, wenn es dann doch mal regnet“, so Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner. Madagaskar ist heuer das Schwerpunktland von Missio Österreich zum Weltmissions-Monat Oktober.

„Um den Menschen nachhaltig aus der Armut zu helfen, ist Bildung die Lösung“, betonte Wallner, der die Insel im März besuchte. Ein Viertel der rund 29 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in Madagaskar kann weder schreiben noch lesen. Die Missio-Partnerorganisation „Vozama“ errichtet daher im Hochland in über 600 Dörfern kleinere Vorschulen, um Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, da staatliche Schulen meist nur in größeren Städten angesiedelt sind.

Neben Schreiben und Lesen sensibilisiere das Lehrpersonal die Kinder im bewussten und nachhaltigen Umgang mit der Natur, erklärte Missio-Projektpartnerin Taratra Rakotomamonjy: „Jedes Kind in unseren Schulen pflanzt zum jährlichen Baumpflanztag ein eigenes Bäumchen im Hochland und übernimmt so Verantwortung im Kleinen.“ Zudem erhalten die Kinder in den Schulen Mahlzeiten und die Eltern sind durch in den Schulalltag eingebunden, indem sie sich etwa in Umwelt- und Gesundheitsfragen fortbilden können.

Schlimme Abholzungen

Um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen, ist es in den vergangenen Jahrzehnten zu folgenreichen Abholzungen gekommen. Wegen der fehlenden Bäume versteppen in Folge die Böden in dem Land immer mehr und es kommt zu Ernteausfällen. Gemeinsam mit dem kirchlichen Projektpartner unterstützt Missio Österreich daher rund um die Stadt Fianarantsoa die Menschen bei der Wiederaufforstung. „In den vergangenen Jahren konnten wir bereits eine Million Bäume pflanzen. Das ist allerdings noch zu wenig, um ein gesundes Gleichgewicht herzustellen“, informierte Expertin Rakotomamonjy.

Madagaskar ist in diesem Jahr auch das Schwerpunktland von Missio Österreich zum Weltmissions-Monat Oktober. Am Weltmissions-Sonntag sammelt die katholische Kirche weltweit Spenden für die ärmsten Diözesen in den Ländern des Globalen Südens. Der Weltmissions-Sonntag ist die größte Solidaritätsaktion innerhalb der katholischen Kirche und wird am vorletzten Sonntag im Oktober gefeiert. Diesmal fällt er auf den 20. Oktober.

(Spendenkonto: AT96 6000 0000 0701 5500, Verwendungszweck: Madagaskar oder Online-Spenden unter www.missio.at)

(kap – mg)

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25. Mai 2024, 12:34