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Die Finanzen der katholischen Diözesen in Österreich können für 2023 einen leichten Anstieg beim Kirchenbeitragsaufkommen verzeichnen (Symbolbild) Die Finanzen der katholischen Diözesen in Österreich können für 2023 einen leichten Anstieg beim Kirchenbeitragsaufkommen verzeichnen (Symbolbild) 

Kirchenstatistik Österreich: Einnahmen 2023 leicht gestiegen

Das geht aus der österreichweiten kirchlichen Gebarungsübersicht hervor, die diesen Mittwoch veröffentlicht wurde. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2023 waren es 511,03 Millionen Euro (mehr als 73 Prozent der Gesamteinnahmen), 2022 betrugen die Kirchenbeiträge 499,98 Millionen Euro.

Durch ein durchwegs positives Finanzergebnis konnte im Ergebnis die Mehrheit der neun Diözesen Österreichs leicht positiv bilanzieren. Rund zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht 2023 für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt über 471 Millionen Euro aufgewendet, was einem Anteil von über 64 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht, wie kathpress berichtet.

Das unter den neun katholischen Diözesen akkordierte Zahlenwerk enthält neben einer Gebarungsübersicht auch einen Rechenschaftsbericht, der einen Einblick in Einkünfte und Aufwendungen zulässt. So verzeichnen die Diözesen 2023 Gesamteinnahmen in der Höhe von rund 696,2 Millionen Euro (2022: 670,5 Millionen). Dem stehen Aufwendungen von rund 729,8 Millionen Euro (2022: 688,4 Millionen) gegenüber. Aufgrund eines positiven Finanzergebnisses in der Höhe von 35,5 Millionen Euro weist die Gebarungsübersicht der Diözesen insgesamt ein leicht positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in der Höhe von 1,9 Millionen Euro (2022: negatives EGT mit 40,4 Millionen) aus. Diese und weitere Zahlen und Fakten sind  im Internet einsehbar unter:  https://kirchenfinanzierung.katholisch.at/kirchenfinanzen.

Kirchenbeitrag ist finanzielle Basis

Wichtigste Einnahmequelle der Diözesen ist der Kirchenbeitrag mit 511,03 Millionen Euro und einem Anteil von 73,4 Prozent an den Erlösen und Erträgen. Die staatlichen Leistungen zur Abgeltung von NS-Schäden machen rund 61,5 Millionen Euro und somit 8,8 Prozent an den Einnahmen aus. Die restlichen 123,6 Millionen Euro und damit 17,8 Prozent der Einnahmen stammen aus der Vermögensverwaltung, aus Vermietungen, Leistungen, Subventionen und sonstigen Erträgen.

Der Großteil der Ausgaben entfällt mit etwas über 447 Millionen Euro (2022: 432,8 Millionen) auf die Personalkosten (61,3 Prozent) für die 8.482 Beschäftigten (Priester und Laien) im diözesanen Dienst. Diese Position korrespondiert mit dem Gros der Mittel, die für seelsorgliche und pfarrliche Aufgaben aufgewendet werden. Dabei ist der Personalaufwand für die Laienangestellten höher als für den Klerus und beträgt knapp 275 Millionen Euro (2022: 262,5 Millionen) bzw. 37,7 Prozent der Aufwendungen. Beim Klerus schlagen fast 105,6 Millionen Euro (2022: 101,7 Millionen) an Personalkosten sowie rund 66,4 Millionen Euro für die Altersversorgung (2022: 68,6 Millionen) zu Buche, was zusammen 23,6 Prozent der Aufwendungen ausmacht.

Die Bau- und Erhaltungskosten lagen 2023 bei knapp 47 Millionen Euro (2022: 42,5 Millionen), was einem Anteil von 6,4 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht. Der restliche Sachaufwand beinhaltet Zuschüsse für Pfarren und andere kirchliche Stellen, Kosten für Instandhaltung, Material und Energie sowie sonstige Ausgaben und machte über 235,8 Millionen Euro (2022: 213,2 Millionen) bzw. 32,3 Prozent aus.

Aufwendungen für Seelsorge, Bildung, Kunst und Kultur

Der Rechenschaftsbericht bietet ergänzend eine thematische Darstellung der Ausgabenstruktur. Daraus ist ablesbar, dass neben den Aufwendungen für Pfarren und Seelsorge mit über 471,4 Millionen Euro und damit rund 64,6 Prozent (2022: 443,2 Millionen) die Ausgaben für Leitungs- und Organisationsaufgaben mit 127,5 Millionen Euro bzw. 17,5 Prozent (2022: 128,1 Millionen) zu Buche schlagen. Drittgrößte Position in der Mittelverwendung sind Ausgaben für Bildung, Kunst und Kultur mit 102,1 Millionen Euro oder rund 14 Prozent (2022: 88,1 Millionen). Die Aufwände für soziale und karitative Aufgaben sowie für die Entwicklungshilfe lagen bei 28,8 Millionen Euro (2022: 29 Millionen), das sind über 3,9 Prozent der diözesanen Budgets.

Über das größte Budget verfügte auch 2023 die Erzdiözese Wien mit Einnahmen von 146,2 Millionen Euro (2022: 140,7 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags lag 2023 bei 111,8 Millionen Euro (2022: 109,8 Millionen). Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien mit einem positiven EGT von 4,9 Millionen (2022 negatives EGT von 6,9 Millionen). Den größten Anteil an den Ausgaben haben auch hier mit 87,4 Millionen Euro die Personalkosten für die 1.573 Hauptamtlichen (2022: 88,2 Millionen).

(kap - sst)

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18. September 2024, 11:36