Kirchenstatistik Österreich: Einnahmen 2023 leicht gestiegen
Das unter den neun katholischen Diözesen akkordierte Zahlenwerk enthält neben einer Gebarungsübersicht auch einen Rechenschaftsbericht, der einen Einblick in Einkünfte und Aufwendungen zulässt. So verzeichnen die Diözesen 2023 Gesamteinnahmen in der Höhe von rund 696,2 Millionen Euro (2022: 670,5 Millionen). Dem stehen Aufwendungen von rund 729,8 Millionen Euro (2022: 688,4 Millionen) gegenüber. Aufgrund eines positiven Finanzergebnisses in der Höhe von 35,5 Millionen Euro weist die Gebarungsübersicht der Diözesen insgesamt ein leicht positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in der Höhe von 1,9 Millionen Euro (2022: negatives EGT mit 40,4 Millionen) aus. Diese und weitere Zahlen und Fakten sind im Internet einsehbar unter:
https://kirchenfinanzierung.katholisch.at/kirchenfinanzen.
Kirchenbeitrag ist finanzielle Basis
Wichtigste Einnahmequelle der Diözesen ist der Kirchenbeitrag mit 511,03 Millionen Euro und einem Anteil von 73,4 Prozent an den Erlösen und Erträgen. Die staatlichen Leistungen zur Abgeltung von NS-Schäden machen rund 61,5 Millionen Euro und somit 8,8 Prozent an den Einnahmen aus. Die restlichen 123,6 Millionen Euro und damit 17,8 Prozent der Einnahmen stammen aus der Vermögensverwaltung, aus Vermietungen, Leistungen, Subventionen und sonstigen Erträgen.
Der Großteil der Ausgaben entfällt mit etwas über 447 Millionen Euro (2022: 432,8 Millionen) auf die Personalkosten (61,3 Prozent) für die 8.482 Beschäftigten (Priester und Laien) im diözesanen Dienst. Diese Position korrespondiert mit dem Gros der Mittel, die für seelsorgliche und pfarrliche Aufgaben aufgewendet werden. Dabei ist der Personalaufwand für die Laienangestellten höher als für den Klerus und beträgt knapp 275 Millionen Euro (2022: 262,5 Millionen) bzw. 37,7 Prozent der Aufwendungen. Beim Klerus schlagen fast 105,6 Millionen Euro (2022: 101,7 Millionen) an Personalkosten sowie rund 66,4 Millionen Euro für die Altersversorgung (2022: 68,6 Millionen) zu Buche, was zusammen 23,6 Prozent der Aufwendungen ausmacht.
Die Bau- und Erhaltungskosten lagen 2023 bei knapp 47 Millionen Euro (2022: 42,5 Millionen), was einem Anteil von 6,4 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht. Der restliche Sachaufwand beinhaltet Zuschüsse für Pfarren und andere kirchliche Stellen, Kosten für Instandhaltung, Material und Energie sowie sonstige Ausgaben und machte über 235,8 Millionen Euro (2022: 213,2 Millionen) bzw. 32,3 Prozent aus.
Aufwendungen für Seelsorge, Bildung, Kunst und Kultur
Über das größte Budget verfügte auch 2023 die Erzdiözese Wien mit Einnahmen von 146,2 Millionen Euro (2022: 140,7 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags lag 2023 bei 111,8 Millionen Euro (2022: 109,8 Millionen). Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien mit einem positiven EGT von 4,9 Millionen (2022 negatives EGT von 6,9 Millionen). Den größten Anteil an den Ausgaben haben auch hier mit 87,4 Millionen Euro die Personalkosten für die 1.573 Hauptamtlichen (2022: 88,2 Millionen).
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