Schweiz: „Menschen fürchteten die Kirche zu Recht“
Die Kirche „bleibt wie verschüttet und begraben unter dem Verlust ihrer Glaubwürdigkeit“, so Bonnemain, der seit 2002 als Sekretär des Fachgremiums „Sexuelle Übergriffe in der Pastoral“ der Schweizer Bischofskonferenz gearbeitet hat. Viele Menschen hätten das Vertrauen in die Kirche verloren und hegten weiterhin viele Zweifel und Misstrauen, und viele kirchliche Verantwortliche „fühlen sich überfordert und ohnmächtig angesichts dieser Situation“.
„Lange haben wir Katholikinnen und Katholiken mehr als berechtigte Gründe dafür gehabt, uns zu fürchten“, so der Bischof wörtlich. „In unserer Kirche wurden Menschen nicht geliebt, sondern missbraucht, verraten, ausgenützt und zutiefst verletzt. Die Menschen hatten Recht, sich vor der Kirche zu fürchten, weil sie in ihr alles andere als Liebe erfahren haben.“
Eine angstfreie Kirche werden
Die Kirche arbeite intensiv daran, „eine angstfreie Kirche zu werden“, so Bonnemain. Wichtig sei „eine umfassende Prävention von Machtmissbrauch und spirituellem sowie sexuellem Missbrauch“. Wörtlich schreibt er: „Dadurch werden wir erleben können, dass das verschüttete Leben der Kirche wieder seine ursprüngliche Vitalität erlangen kann“.
Die Uni Zürich hat am 2. September 2023 einen „Bericht zum Pilotprojekt zur Geschichte sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts“ vorgestellt.
(kath.ch – sk)
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