Bätzing zu Dilexit nos: Mehr als Aufzählung spiritueller Texte
Damit mache das Schreiben zugleich deutlich, „welche zentrale Aussage Papst Franziskus mit dieser Thematik verbindet", erklärt der DBK-Chef in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Das Herz, sei für den Papst „nicht nur Symbol für die Liebe, es verkörpert zugleich das körperliche, seelische und geistige Zentrum des Menschen, den Ort der Aufrichtigkeit und den Ort der Gottesbegegnung. Franziskus spricht vom Herzen ‚als dem Ort, wo in jedem Menschen, gleich welcher Herkunft und Lebensbedingung, alles zusammenkommt, wo all die anderen Kräfte, Überzeugungen, Leidenschaften und Entscheidungen der konkreten Menschen entspringen und verwurzelt sind‘ (Nr. 9)."
Papst bringt Gegenmodell für schnelllebige und oberflächliche Welt
Aus Sicht des Limburger Bischofs wirbt das neue Papstschreiben, das diesen Donnerstag im Vatikan vorgestellt wurde, dafür, „bewusst wieder vom Herzen zu sprechen und mit dem Herzen zu sehen". Der Papst erinnere daran, dass „ wir eine Wirklichkeit besser und vollständiger erkennen, wenn wir sie mit dem Herzen erfassen", zitiert Bätzing dazu aus Nr. 16 der neuen Enzyklika.
Er führt weiter aus: „Die christliche Rede vom Herzen Jesu ist letztlich immer wieder dem Bemühen geschuldet, die Liebe Gottes zu den Menschen zu verdeutlichen, die in Christus mitten unter uns erschienen ist. Darum kreisen viele der aus der spirituellen Tradition der Kirche erwähnten Gedanken in der Enzyklika."
Auswirkung auf Leben der Christen
Der DBK-Vorsitzende betont, dass diese Liebe Gottes auch Auswirkungen auf das Leben der Christen haben müsse: „Diese Prägung hat Auswirkungen auf das Leben und die Sendung der Kirche: ,In dieser Dynamik der Liebe gibt es keinen Proselytismus […] Mit größtem Respekt vor der Freiheit und der Würde des anderen hofft der Liebende einfach darauf, dass er von dieser Freundschaft erzählen darf, die sein Leben erfüllt`(Nr. 210)".
Bezug zu vorigen Papstschreiben
Papst Franziskus selbst weist, wie Bätzing hervorhebt, darauf hin, dass seine aktuelle Enzyklika und die zentrale Bedeutung der Liebe „die große Klammer ist, die bedeutenden Aussagen seines Lehramts umfasst und verbindet". Wenngleich viele Betrachtungen von „Delixit nos" auf die Innerlichkeit gerichtet seien, seien die Aussagen dieses Dokuments auch mit den Sozialenzykliken „Laudato si" und „Fratelli tutti" verbunden. „Denn wenn wir aus dieser Liebe schöpfen, werden wir fähig, geschwisterliche Bande zu knüpfen, die Würde jedes Menschen anzuerkennen und zusammen für unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen.", heißt es so etwa in Nr. 217 des aktuellen päpstlichen Lehrschreibens.
Text nicht aus der Zeit gefallen
Die Liebe Christi sei die Quelle der Hoffnung für uns Menschen, führt Bischof Bätzing weiter aus. Das jüngste Papstschreieben sei daher auch durchaus aktuell, obwohl der Text „unter dem Aspekt der Herz-Jesu-Frömmigkeit zunächst aus der Zeit gefallen scheint. Papst Franziskus gibt uns mit diesem Blick auf Jesus Christus das Wort mit auf den Weg: ‚Nur seine Liebe wird eine neue Menschheit ermöglichen.‘ (Nr. 219)“.
Hintergrund
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.