Würzburg - dort fand das viertägige Treffen der EKD-Synode statt Würzburg - dort fand das viertägige Treffen der EKD-Synode statt 

D: EKD Synode fasst Beschlüsse zu Missbrauch und Migration

Zum Ende ihres viertägigen Treffens in Würzburg verabschiedete die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein Zwölf-Punkte-Programm zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche. Die 128 Delegierten verlangten zudem mehr Respekt des Staats vor dem Kirchenasyl. Selbstgewähltes Schwerpunktthema der Synode war „Flucht, Migration und Menschenrechte".

Das in Würzburg verabschiedete Zwölf-Punkte-Programm zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche sieht etwa die Schaffung einer zentralen Ombudsstelle für Betroffene, eine systematische Personalaktenanalyse und eine einheitliche Aktenführung in den Landeskirchen vor. „In der evangelischen Kirche und der Diakonie sind nun alle gefordert, an der Umsetzung konsequent mitzuwirken - ohne Wenn und Aber", sagte Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich am Mittwoch vor Journalisten.

In einem weiteren Beschluss sprach sich die Synode für eine „sachliche, faktenbasierte und an menschenrechtlichen Standards orientierte" Migrationsdebatte aus. Auch dürfe die Diskussion um die nötige innere Sicherheit nicht mit den Themen Flucht und Migration vermischt werden. „Der heiße Wahlkampf wird die Temperatur auch bei diesem Thema massiv hochbringen", so Präses Heinrich. Man könne es nicht zulassen, dass notleidende Menschen dabei aus dem Blick gerieten. „Wenn wir Kirche sein wollen, können wir gar nicht anders, als Menschenrechte und Menschenwürde zu verteidigen."

in diesem Zusammenhang ging es auch um das Kirchenasyl. „Ich erwarte, ich erhoffe und ich fordere, dass wir zu dieser Kooperation zurückkehren - auch im Sinne der Menschlichkeit dieser Gesellschaft", sagte der Flüchtlingsbeauftragte der EKD, Bischof Christian Stäblein. Die Räumung von deutschlandweit acht Kirchenasylen durch Behörden in jüngster Zeit erfülle ihn mit Sorge. Die Räumungen seien ohne weitere Absprachen mit den Gemeinden erfolgt. Dies sei bislang keine Praxis gewesen.

Ratsvorsitzende gewählt

Die EKD ist der Zusammenschluss aller 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland und vertritt rund 18,6 Millionen protestantische Christen in der Bundesrepublik. Ihr Parlament, die Synode, kommt in der Regel einmal im Jahr zu einer Tagung zusammen. Bei der aktuellen Sitzung in Würzburg wurde auch die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs für die nächsten drei Jahre zur Vorsitzenden des Rats der EKD gewählt. Die 63-jährige Theologin hatte diese Funktion zuletzt bereits interimistisch ausgeübt. Zum stellvertretenden Ratsvorsitzenden wurde der sächsische Landesbischof Tobias Bilz (60) bestimmt. Der Rat leitet die EKD in allen wichtigen Angelegenheiten und gilt als öffentliche Stimme der evangelischen Kirche in Deutschland.

(kap/kna - sst)

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14. November 2024, 13:42