Gedenken und Gebet am Ort des Anschlags von Magdeburg, kurz vor Weihnachten Gedenken und Gebet am Ort des Anschlags von Magdeburg, kurz vor Weihnachten  (ANSA)

D: „Trotzdem oder gerade deshalb“

Vor dem Hintergrund des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt hat der Magdeburger Bischof Gerhard Feige Weihnachten in diesem Jahr als „heilsame Erinnerung“ in bedrückenden Zeiten gedeutet.

„Nur wenige Tage nach dem brutalen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in unserer Stadt sind es gerade die Erinnerungen an diese Tat, an das Leid und den Schmerz, die vielen Menschen noch nachhängen“, sagte er in seiner Weihnachtsbotschaft. „Trotzdem oder gerade deshalb feiern wir Weihnachten, das Fest, das viele mit einer großen Sehnsucht nach Liebe, Heimat und Geborgenheit verbinden.“

Die Menschwerdung Gottes an Weihnachten vor 2.000 Jahren habe auch nicht in einer heilen und unversehrten Welt stattgefunden, „sondern in der Welt, wie sie ist, zerrissen und widersprüchlich und manchmal kaum auszuhalten“. Die christliche Weihnachtsbotschaft lasse aber neuen Mut schöpfen: „Gott will uns nahe sein und uns in allen Nöten und Schwierigkeiten beistehen.“

An Veränderung, Verbesserung und Zukunft glauben

Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx appellierte an die Christen, „die Dinge, wie sie sind, nicht einfach hinzunehmen“. Gerade sie sollten an Veränderung, Verbesserung und Zukunft glauben, sagte Marx im Münchner Liebfrauendom. Die weihnachtliche Hoffnung sei Inspiration und Kraftquelle für alle Menschen. „Werdet also Menschen mit einer großen Hoffnung!“

Seinen Worten zufolge gilt es, Möglichkeiten zu erkunden, angesichts des Krieges den Frieden zu suchen und inmitten von Gewalt den Weg der Gewaltlosigkeit zu erkennen. Im Dickicht von Hass und Polarisierung sollten Christinnen und Christen Brücken der Versöhnung bauen. Die Hoffnung auf ein Leben in Würde für alle sei keine Utopie, sondern lohne jeden Einsatz im Kleinen wie im Großen.

Auch Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, hatte in seiner Predigt am Weihnachtstag im Limburger Dom zur Solidarität und zum Engagement für Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen.

„Mobilmachung für den Frieden“ 

Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln rief zu einer „Mobilmachung für den Frieden“ auf. „Mit der Geburt seines Sohnes hat Gott seine große Friedensoffensive in der Welt begonnen“, sagte der Kölner Erzbischof.

Bei dieser Offensive gehe es aber nicht um eine neue „Kriegstüchtigkeit“ und immer mehr Waffen. „Das Kind in der Krippe ist das Bild des gewaltlosen Gottes.“ Nach den Worten des Kardinals bezieht sich das christliche Gebot der Liebe nicht nur auf den Nächsten, sondern sogar auf den Feind.

(kap – pr)
 

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26. Dezember 2024, 08:41