Franziskus gratuliert zur Weihe der orthodoxen Kopten-Kathedrale in Kairo
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Das Gotteshaus wird unter aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen in der Nacht auf diesen Sonntag eröffnet, an dem die Kopten Weihnachten feiern. Franziskus wünschte im selben Zug allen Gläubigen der katholischen und orthodoxen Ostkirchen ein frohes Fest der Geburt des Herrn. „Diese freudige Feier möge für euch Quelle neuer geistlicher Kraft und der Gemeinschaft zwischen uns allen sein, die wir Christen sind und im Herrn den Retter erkennen.“
Die neue Koptenkathedrale ist der Geburt Jesu geweiht und steht in Ägyptens neuer Hauptstadt, die soeben östlich von Kairo gebaut wird. Sie bietet 8.200 Gläubigen Platz. Christliche Kirchen in Ägypten werden häufig Ziel von Terrorattacken. Im Dezember 2016 verübten islamistische Terroristen ein Attentat auf die alte koptische Kathedrale in Kairo, bei dem 29 Menschen starben.
Vor dem Angelusgebet vertiefte der Papst einige Aspekte seiner Predigt, die er kurz zuvor im Petersdom zum Hochfest Epiphanie gehalten hatte. Die Sterndeuter, die sich auf den Weg zu Jesus machen, um ihn anzubeten, verkörperten eine genuin christliche Haltung, sagte Franziskus. Falsch hingegen seien die Angst des Herodes und die Gleichgültigkeit der Schriftgelehrten, die zwar genau wissen, wo der Messias geboren ist, aber nicht hingehen.
„Betlehem ist wenige Kilometer entfernt, aber sie rühren sich nicht“, beschrieb der Papst diese „Versuchung der Gleichgültigkeit“, die auch heute verbreitet sei. „Obwohl man weiß, dass Jesus der Retter ist, zieht man es vor, so zu leben, als sei er es nicht. Statt sich im Einklang mit dem christlichen Glauben zu verhalten, folgt man den Richtlinien der Welt, die dazu verleiten, der Neigung zu Rücksichtslosigkeit, zum Durst nach Macht und Reichtümern nachzugeben.“
Christen seien aber aufgerufen, dem Beispiel der Sternendeuter zu folgen, „bereit, sich Umstände zu machen, um Jesus in unserem Leben zu treffen.“
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