Marienandacht: Gemeinsam kämpfen gegen die Quellen des Leids
Bernd Hagenkord SJ - Vatikanstadt
Schon zur Messfeier morgens direkt am Ozean hatten die Gemeinden ihre Marienbilder mitgebracht, Zeichen der vom Papst geschätzten Volksfrömmigkeit. Auch auf dem Platz von Trujillo waren Marienfiguren, Kreuze, Reliquien und Fahnen versammelt worden. Auf dem zentralen Platz von Trujillo verehrten der Papst und die vielen Gläubigen die Muttergottes als „Liebe Mutter von Otuzco“, „dieser Platz verwandelt sich so zu einem Heiligtum unter freiem Himmel“, leitete der Papst seine Gedanken ein.
Heiligtum unter freiem Himmel
Jede Gemeinschaft oder jede Gemeinde des Landes werde vom Antlitz eines Heiligen begleitet, „und bedenken wir: Überall, wo es Gemeinschaft gibt, wo es Leben und Herzen in sehnsüchtiger Suche nach Gründen zur Hoffnung, zum Singen, zum Tanz, zu einem würdigen Leben gibt ..., überall dort ist der Herr; überall dort begegnen wir seiner Mutter und auch dem Beispiel vieler Heiliger, die uns helfen, in der Hoffnung froh zu bleiben.“
Die Verschiedenheit der Glaubenskulturen erklärte der Papst damit, dass Gott die beste Art suche, sich einem jeden zu nähern, damit er Aufnahme finden könne. So werde die „Sprache der Liebe Gottes immer im Dialekt gesprochen,“ in der jeweiligen Kultur.
Mutter der Barmherzigkeit un der Hoffnung
‚Unsere liebe Frau vom Tor von Otzuco’, wie die Muttergottes in Trujillo verehrt wird, erklärte der Papst zur „Mutter der Barmherzigkeit und der Hoffnung“. Sie sei es, „die uns den Weg zum authentischen Leben eröffnet, zum Leben, das nicht verwelkt.“
Stichwort Barmherzigkeit: Genauso wie 2015 als Heiliges Jahr der Barmherzigkeit gefeiert wurde, wolle er nun diese Einladung erneuern, durch die „Pforte der Barmherzigkeit“ zu gehen. „Wie sehr wünsche ich mir, dass dieses Land, das sich an die Mutter der Barmherzigkeit und der Hoffnung klammert, die Güte und die Zärtlichkeit Gottes überall hinbringen und ausbreiten kann.“
Hier ist Erbarmen am Werk
Das Erbarmen sei am Werk, wenn wir lernen, dass Gott sich dem Menschen zuneige, und dann wenn die Menschen es im nachtun und sich den Brüdern und Schwestern zuneigen.
Am Ende wurde der Papst noch einmal konkret und sehr ernst. Er lade ein, gegen eine Plage zu kämpfen, den Frauenmord. „Es sind unzählige Situationen von Gewalt, die hinter so vielen Mauern totgeschwiegen werden. Ich lade euch ein, gegen diese Quelle des Leidens zu kämpfen, indem ihr eine Gesetzgebung und eine Kultur der Ablehnung jeder Form von Gewalt fördert.“
Er bete darum, dass ‚Unsere Liebe Frau von der Pforte‘, Mutter der Barmherzigkeit und der Hoffnung, Wege aus der Gleichgültigkeit dem und der Nächsten gegenüber weise und lade dazu ein, eine „Kultur der Barmherzigkeit“ wachsen zu lassen, „eine Kultur, in der niemand mit Gleichgültigkeit auf den anderen schaut, noch den Blick abwendet, wenn er das Leid der Mitmenschen sieht“.
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