Fünf Jahre Papst Franziskus in Zahlen
Johanna Gremme - Vatikanstadt
Seit Beginn seines Pontifikates hat Papst Franziskus 28 Schriften veröffentlicht. Das sind im Schnitt fünfeinhalb Publikationen pro Jahr. Seine erste Enzyklika „Lumen fidei“, deren Vorlage noch von Papst Benedikt XVI. stammte, veröffentlichte Franziskus am 29. Juni 2013. Noch im selben Jahr folgte das Schreiben „Evangelii gaudium“, in dem der Papst sein Regierungsprogramm vorstellte. 2015 kam die Sozialenzyklika „Laudato si‘ heraus, 2016 die postsynodale Exhoration „Amoris laetitia“ über Ehe und Familie. Daneben verfasste Franziskus 18 und damit überraschend viele Schreiben aus eigenem Anlass, die sogenannten „Motu Proprio“. Diese Rechtsdekrete widmen sich unter anderem der Reform der Römischen Kurie, der Übersetzung liturgischer Texte oder der wirtschaftlichen Transparenz im Vatikan.
219 Mal empfing Papst Franziskus Pilger aus aller Welt in einer Generalaudienz. Die Audienzen fanden unter acht verschiedenen Katechesereihen statt, so gab es Zyklen zu den Sakramenten, der Familie und der Barmherzigkeit.
Vier Reisen im Jahr - 80.000 Kilometer
Im Schnitt gut viermal im Jahr machte Franziskus sich auf den Weg zu einer Apostolischen Reise. Im Jahr 2015 legte er auf seinen Auslandsvisiten insgesamt mehr als 80.000 Kilometer zurück. Seine erste Reise führte ihn 2013 nach Brasilien, wo er in Rio de Janeiro am Weltjugendtag teilnahm. In fünf Jahren hat der Papst den ganzen Globus bereist. Er war unter anderem in der Türkei, den Vereinigten Staaten, auf den Philippinen, in Zentralafrika oder in Myanmar und Bangladesch. Für 2018 sind bereits zwei weitere Reisen angekündigt: am 21. Juni wird Papst Franziskus zum Ökumenischen Rat nach Genf reisen und im September ins Baltikum.
Am Austausch liegt ihm viel: Vier Synoden hat Papst Franziskus in fünf Jahren bereits einberufen. Im Jahr 2014 eine Außerordentliche Familiensynode, 2015 eine reguläre Familiensynode. Im Oktober wird die Jugendsynode stattfinden, und für 2019 ist eine Amazonas-Synode geplant.
Besonders stechen die Kardinals-Konsistorien in der Statistik ins Auge. Papst Franziskus hat öfter als seine Vorgänger, nämlich jedes Jahr seit 2014 und zuletzt im Juni 2017, eine Zeremonie zur Kardinalserhebung durchgeführt. Bis heute hat er 61 verdiente Kirchenmänner in den Kardinalstand erhoben. Zum Vergleich: Unter Papst Johannes Paul II. haben in 27 Jahren neun Konsistorien stattgefunden, unter Papst Benedikt XVI. in fast acht Jahren waren es fünf Konsistoiren.
In den vergangen fünf Jahren haben zwölf öffentliche Kanonisierungsfeiern stattgefunden, bei denen Franziskus insgesamt über 880 Heiligsprechungen vornahm. Diese hohe Zahl kommt durch die rund 800 Märtyrer von Otranto zustande, die der Papst en bloc in seiner ersten Heiligsprechungsfeier im Mai 2013 zur Ehre der Altäre erhob. Antonio Primaldo und seine 800 Gefährten waren 1480 einem Überfall osmanischer Streitkräfte zum Opfer gefallen. Franziskus sprach zudem Mutter Teresa heilig, seine Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. sowie mit den Eltern der kleinen Heiligen Theresse von Lisieus, Louis Martin und Zelie Guerin, erstmals in der Geschichte ein Ehepaar. In drei Fällen nahm Franziskus Heiligsprechungen ohne öffentliche Feier vor; in dieser Form erklärte er unter anderem Angela von Foligno und den Jesuiten Peter Faber für heilig.
Franziskus hat ein Außerordentliches Heiliges Jahr einberufen, das Heilige Jahr der Barmherzigkeit (8. Dezember 2015 bis 20. November 2016). Außerdem führte er sieben außerordentliche Tage in den Kalender ein, darunter die „24 Stunden für den Herrn“, eine Aktion, die seit 2014 am Karfreitag stattfindet, oder den Welttag der Armen, der erstmals 2017 am 33. Sonntag des Jahreskreises begangen wurde.
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