Papst macht Umfragen vor Bischofssynoden verpflichtend
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Die Apostolische Konstitution von Franziskus mit dem Titel Episcopalis communio, zu Deutsch „Gemeinschaft der Bischöfe“, wurde an diesem Dienstag vom Vatikan veröffentlicht. Sie trägt das Datum 15. September – das ist weniger als ein Monat vor Beginn der nächsten Bischofssynode, die ab dem 3. Oktober im Vatikan zusammentritt und über Jugend und Glauben debattieren wird.
„Auch die gläubigen Laien konsultieren“
Damit wird eine breite Umfrage im Volk Gottes zum Synodenthema, wie Papst Franziskus sie als erster Nachfolger Petri eingeführt hat, künftig zum normalen Prozedere beim Vorbereiten von Bischofssynoden. Der Papst setzt darauf, dass „von hier aus eine synodale Kirche“, wie er sie wünscht, „Form anzunehmen beginnt“. Sowohl zu Beginn des synodalen Prozesses zu Ehe und Familie wie vor der bevorstehenden Jugendsynode hat der Papst eine Umfrage durchgeführt. Zum Teil ließen sich die vom Vatikan erstellten Fragebögen online ausfüllen.
„Nicht vom Rest der Gläubigen getrennt“
Ökumenischer Akzent
Auffallend ist, dass der Papst der Einrichtung der Bischofssynode auch einen stark ökumenischen Akzent zu geben versucht. Die Synode solle „auf ihre Weise versuchen, zur Wiederherstellung der Einheit unter allen Christen beizutragen“. Dabei erinnert Franziskus ausdrücklich an eine Aufforderung des hl. Papstes Johannes Paul II. Es müsse „eine Form der Ausübung des päpstlichen Primats gefunden werden, die zwar nicht auf das Wesentliche des Papstamtes verzichtet, sich aber doch für eine veränderte Lage öffnet“. Zum ersten Mal soll der Papst eine Bischofssynode auch in einer bislang unüblichen Form - etwa einer ökumenisch bestimmten - einberufen können.
(vatican news)
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