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Papst Franziskus hört bei Audienz am Freitag Kardinal Turkson zu Papst Franziskus hört bei Audienz am Freitag Kardinal Turkson zu 

Papstappell für Syrien: Die Tränen der Kriegskinder trocknen

Die Kirche steht an vorderster Front, wenn es darum geht, das Überleben der christlichen Religionsgemeinschaften im Nahen Osten zu sichern. Das betonte Papst Franziskus an diesem Freitag vor den Teilnehmern des internationalen Treffens katholischer Hilfseinrichtungen, die in Syrien und den angrenzenden Ländern aktiv sind. An den Beratungen nahmen auch hochrangige lokale Kirchenvertreter, Nuntien und Vatikanmitarbeiter teil.
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Christine Seuss - Vatikanstadt

Das Treffen, mit dem eine bessere Vernetzung der katholischen Hilfen im Nahen Osten gefördert werden soll, fand auf Einladung des vatikanischen „Entwicklungs-Dikasteriums“ und in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat und der Ostkirchenkongregation im Vatikan statt. Auch der UNO-Hochkommissar für Flüchtlingsfragen, Filippo Grandi, nahm an dem zweitägigen Gedankenaustausch teil.

„Seit allzu vielen Jahren verursachen die Konflikte in dieser Region Blutvergießen, und die Situation der Bevölkerung in Syrien, im Irak und in den nahe gelegenen Ländern bereitet weiterhin große Sorgen,“ so der Papst in seiner Ansprache an die Teilnehmer der Konferenz. „Jeden Tag trage ich im Gebet die Leiden und Nöte der Kirchen und der Völker dieser geliebten Länder vor Gott, genauso wie die derjenigen, die sich dafür einsetzen, ihnen Hilfe zu leisten.“

„In Zusammenarbeit mit den Schwesterkirchen arbeitet die Heilige Kirche unermüdlich dafür, diesen christlichen Gemeinschaften eine Zukunft zu garantieren“

Bei dem Treffen wurde eine Erhebung vorgestellt, in der die gemeinsamen Hilfen kirchlicher Einrichtungen für die betroffenen Gebiete beleuchtet werden. Diese Untersuchung, so würdigte Franziskus, stelle eine „wichtige Unterstützung“ dabei dar, die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und die Hilfsleistungen für sie besser zu koordinieren.

„Wie ich mehrfach gesagt habe, besteht das Risiko, das die christliche Präsenz ausgerechnet in der Gegend ausgelöscht wird, von der aus sich das Licht des Evangeliums in die Welt verbreitet hat. In Zusammenarbeit mit den Schwesterkirchen arbeitet die Heilige Kirche unermüdlich dafür, diesen christlichen Gemeinschaften eine Zukunft zu garantieren.“

Die gesamte Kirche blicke auf diese Geschwister im Glauben und ermutige sie mit der Nähe im Gebet und der konkreten Nächstenliebe, sich nicht der „Finsternis der Gewalt“ zu ergeben und die „Lampe der Hoffnung“ im Dunkel leuchten zu lassen, betonte der Papst. Gerade dieses Zeugnis der Liebe, das die Kirche den Notleidenden zuteil werden lasse, sei ein „leuchtendes Zeichen“ für die Gegenwart und ein „Same der Hoffnung“, der in der Zukunft sprießen werde, würdigte der Papst.

Rückkehr von Christen in die Ninive-Ebene

 

Dieses „vortreffliche christliche Werk“ erinnere ihn an einige Passagen aus dem „Einfältigen Gebet“, das dem heiligen Franziskus zugeschrieben wird, fuhr der Papst mit einem Zitat aus genanntem Gebet fort: „dass ich liebe, wo man hasst […]; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.“

Unter den gemeinsamen Initiativen, die er besonders hervorheben wolle, seien die großen Anstrengungen, den vertriebenen Christen die Rückkehr in die irakische Ninive-Ebene zu ermöglichen, sowie die Sicherstellung medizinischer Versorgung für viele kranke Syrer dank des Projektes der „Offenen Krankenhäuser“. Franziskus forderte die Anwesenden dazu auf, in ihren Anstrengungen für eine Linderung des Leids in der Region nicht nachzulassen.

„Ihnen Schutz und Zukunft zu gewähren ist eine Pflicht, die uns die Zivilisation gebietet“

Dabei sei auch die internationale Gemeinschaft in der Pflicht, mahnte der Papst dazu, die „Logik der Interessen zu überwinden“ und sich „in den Dienst des Friedens zu stellen“, um den Krieg zu beenden. Man könne und dürfe nicht die Augen vor den wahren Ursachen verschließen, die Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen haben:

„Gleichzeitig ermuntere ich alle beteiligten Akteure und die internationale Gemeinschaft zu einem erneuerten Einsatz für die sichere Rückkehr der Vertriebenen in ihre Häuser. Ihnen Schutz und Zukunft zu gewähren ist eine Pflicht, die uns die Zivilisation gebietet. Wenn sie die Tränen der Kinder trocknet, die nichts anderes als Trümmer, Tod und Zerstörung kennen, wird die Welt ihre Würde wiedererlangen,“ zitierte der Papst aus seiner Ansprache zum Abschluss des Gebetstreffens im vergangenen Juli. In Bari hatte er sich mit Kirchenführern und Patriarchen der Ostkirchen getroffen, um über die schwierige Situation im Nahen Osten nachzudenken.

(vatican news)

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14. September 2018, 10:25