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Papst empfängt „Regenbogen-Chor“: „Das schönste Lied ist Eintracht“

Bevor sich Papst Franziskus an diesem Mittwochmorgen auf den Petersplatz zur wöchentlichen Generalaudienz begab, traf er in einem Saal bei der Audienzhalle einen Chor, der aus Alzheimer-Kranken und ihren Familienmitgliedern zusammengesetzt ist. Vom 2. bis 6. April halten sich die Chormitglieder aus Belgien in Rom auf.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Um 8.45 Uhr traf der Papst den „Regenbogen-Chor“ des Heims für an Alzheimer erkrankte Menschen in Bonheiden (Belgien). Der Papst betonte in seiner kurzen Ansprache, „dass die Tatsache, dass wir unsere Schwächen teilen und sie gegenseitig akzeptieren, das schönste Lied ist“. Dies sei jene Eintracht und Harmonie, „die Gott am meisten gefällt“, fuhr Franziskus fort. Ein solches Zusammensein sei ein „Regenbogen, der nicht perfekt“ sei, aber die Unvollkommenheit sei eine Bereicherung.

Der Papst erinnerte daran, dass „Zärtlichkeit uns alle menschlicher macht“. Deshalb sei es wichtig, „die älteren Menschen zu ehren, die unsere Erinnerung sind“. Vielleicht haben einige von ihnen ihr Gedächtnis verloren, aber sie seien das Sinnbild für die Erinnerung eines Volkes, so Franziskus. Ältere Menschen seien „die Wurzeln der Heimat und der Menschlichkeit“. Somit seien sie die Wurzeln der Gesellschaft und junge Menschen müssten zu ihnen kommen, „um den Saft aus den Wurzeln zu holen, die die Zivilisation fortführen lässt“.

Zum Nachhören

Vor dem Papst und dem Botschafter gesungen

Das Wohnheim von „Den Olm“ in Bonheiden und der „Regenbogenchor“ wurden eingeladen, für den Papst und für den Botschafter Belgiens beim Heiligen Stuhl zu singen. Der Chor besteht vorwiegend aus Demenzkranken und ihren Familienangehörigen. Dies sei nicht nur eine Ehre für den Chor, sondern auch eine Gelegenheit, „Demenz zu einem positiven Diskussionsthema im Vatikan zu machen“, teilte der Chor in einer Mitteilung mit.

Für viele Mitglieder des Chores sei es „die Reise ihres Lebens“. Die Fahrt wurde ihnen kostenlos angeboten. „Wir müssen das Klischee überwinden, dass mit Demenz nichts mehr möglich ist“, sagte Jurn Verschraegen, Direktor des Expertenzentrums. Im Rahmen des Demenzplans des belgischen Gesundheitsministeriums arbeitet das Expertenzentrum an einem differenzierten Bild der Demenz. Dazu zählen auch solche Aktionen, wie die Reise nach Rom, die perfekt zu dieser Mission passten, so die Mitteilung aus Belgien.

(vatican news/pm)

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Eindrücke von der Audienz im Vatikan
03. April 2019, 11:12