Urbi et Orbi: Auferstehung - der Anfang der neuen Welt
P Bernd Hagenkord - Vatikanstadt
Eine Botschaft, die sich zugleich an jeden einzelnen Menschen und die gesamte Welt richte, so der Papst vor den rund 70.000 Pilgern auf dem Petersplatz: „Die Auferstehung Christi ist das Prinzip neuen Lebens für jeden Mann und jede Frau, weil die wahre Erneuerung immer vom Herzen, vom Gewissen ausgeht. Aber Ostern ist auch der Anfang der neuen Welt, die von der Sklaverei der Sünde und des Todes befreit wurde: die Welt, die endlich offen ist für das Reich Gottes, das Reich der Liebe, des Friedens und der Geschwisterlichkeit.“
Besonders gelte sie aber den Menschen, die sich in „Situationen der Prüfung, des Schmerzes und der Trauer befinden“. Und weil das so ist, sprach der Papst einige dieser Situationen wie immer konkret an, beginnend mit Syrien. „Dieser Konflikt läuft Gefahr, von uns immer mehr als selbstverständlich hingenommen zu werden und uns sogar gleichgültig zu machen.“ Erneut warb der Papst deswegen für eine politische Lösung, welche sich der humanitären Krise stelle und den Bestrebungen nach Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit entspreche.
Syrien, Jemen, Libyen
Ein weiterer Gedanke galt dem Jemen, insbesondere den Kindern dort. Und den gesamten Nahen Osten ansprechend wünschte er: „Das österliche Licht erleuchte alle Regierenden und Völker des Nahen Ostens, angefangen von den Israelis und den Palästinensern; es sporne sie an, die vielen Leiden zu lindern und nach einer Zukunft in Frieden und Stabilität zu streben.“
Papst Franziskus rief zum Dialog in Libyen auf, um die Gewalt vermeiden, die doch nur wieder die Wunden eines Jahrzehnts von Konflikten wieder aufreiße.
Burkina Faso, Mali, Niger, Nigeria und Kamerun: „Der lebendige Christus schenke seinen Frieden dem ganzen geliebten afrikanischen Kontinent, der immer noch von gesellschaftlichen Spannungen, Konflikten und zuweilen von gewalttätigen Extremismen erfüllt ist, die Unsicherheit, Vernichtung und Tod zurücklassen“, so Papst Franziskus. Er sprach die Situation im Sudan an, die von Unsicherheit geprägt sei, und den Südsudan, dessen politische Führung unlängst im Vatikan zu geistlichen Einkehrtagen war.
Ukraine, Venezuela, Nicaragua
Auch weitere Länder, die auf Grund von ganz verschieden gelagerten Unruhen und von Gewalt erschüttert sind, fanden Eingang in die Botschaft des Papstes: die Ukraine und besonders ihre östlichen Regionen, Venezuela in seiner sich immer weiter vertiefenden Krise, und Nicaragua.
„Angesichts der vielen Leiden unserer Zeit möge der Herr des Lebens uns nicht kalt und gleichgültig antreffen. Er mache aus uns Erbauer von Brücken, nicht von Mauern“, schloss der Papst seine Osterbotschaft. Einmal mehr appellierte er an die Verantwortung der Handelnden, klagte über den Rüstungswettlauf und den Waffenhandel. „Der Auferstandene, der die Pforten des Grabes weit aufgerissen hat, möge unsere Herzen für die Bedürfnisse der Notleidenden, der Wehrlosen, der Armen, der Arbeitslosen, der Ausgegrenzten sowie derer öffnen, die auf der Suche nach Brot, nach Zuflucht und nach Anerkennung ihrer Würde sind.“
Zeit er Erneuerung!
Ostern sei die Zeit der Erneuerung, das war seine Botschaft zum Urbi et Orbi wie auch schon in der Predigt zur Osternacht. „Christus lebt! Er ist Hoffnung für jeden von uns und die gesamte Welt. Lassen wir uns von ihm erneuern! Frohe Ostern!“
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.