Papst würdigt Schulbrüder: „Setzt euch für die Letzten ein“
Ihr Einsatz sei besonders dort gefragt, wo eine „Kultur des Todes“ den gesellschaftlichen Rahmen vorgebe, so Franziskus bei der Audienz für die Angehörigen der Kongregation, die in diesem Jahr den 300. Todestag des Gründers begeht. „Werdet nicht müde, jene zu suchen, die in modernen ,Gräbern' der Verwirrung, der Verwahrlosung und der Armut sind, um ihnen Hoffnung auf ein neues Leben zu gehen“, sagte der Papst.
Franziskus war in jungen Jahren selbst als Lehrer tätig. Bei der Audienz erinnerte er an den pionierhaften pädagogischen Ansatz von Johannes von La Salle, den er als „Geschenk für die Kirche“ bezeichnete. Der französische Heilige habe „von einer für alle offenen Schule geträumt“ und daher auch Schulen in Zuchtanstalten eingerichtet, wodurch Insassen eine Möglichkeit der Rehabilitierung durch Arbeit erhielten, statt „nur in der Zelle oder durch Züchtigung“ ihre Strafe abzubüßen.
Der Generalobere der Schulbrüder, der US-Amerikaner Robert Schieler, dankte dem Papst für seine „gütige und barmherzige“ Amtsführung und seinen Einsatz, „die Gute Nachricht allen jenen zu bringen, die anders und verachtet“ seien. Der Geist des Glaubens helfe den Angehörigen der Schulbrüder dabei, „die Realität nicht als etwas Profanes, sondern als etwas Sakramentales“ zu sehen. „Alles offenbart sich uns in Gott: Unter den Lumpen der Kinder begegnen wir Jesus.“
Von Anfang an keine körperliche Züchtigung
In Österreich bestehen heute noch fünf Schulen in Trägerschaft der „Brüder der christlichen Schulen“. Die Kongregation geht auf den heiligen Johannes von La Salle zurück, der vor über 300 Jahren in Frankreich die ersten Schulen für Straßenkinder gründete. Das pädagogische Konzept der Einrichtungen sah von Anfang an vor, dass die Kinder mit Respekt zu behandeln waren und niemals körperlich bestraft werden durften. La Salle wurde 1900 heilig gesprochen, er ist Schutzpatron der Lehrer und Erzieher.
(vatican news - gs)
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