Franziskus: Heilige sind maßgebliche Zeugen der Hoffnung
Die Seligpreisungen, die in der Liturgie zum Hochfest Allerheiligen einen festen Platz haben, seien „der Weg zur Heiligkeit“, betonte der Papst. Besonders hob Franziskus die dritte dieser Anrufungen hervor: Selig die Sanftmütigen. „Sanftmütig sind diejenigen, die es verstehen, sich selbst zu beherrschen, die dem anderen Platz lassen, die ihm zuhören und ihn in seiner Lebensweise, seinen Bedürfnissen und Anliegen respektieren“, so der Papst. Wer diese Seligpreisung lebe, wolle niemanden „überwältigen oder herabsetzen“ noch seine „eigenen Ideen und Interessen zum Schaden anderer durchsetzen.“
Im Augenblick stehen nach Ansicht von Franziskus die Zeichen der Zeit nicht gerade auf Sanftmut. In der Welt wie im Alltag der Einzelnen gebe es „so viel Aggression", oft genug sei „das erste, was aus uns herauskommt, Aggression, Verteidigung. Wir brauchen Sanftmut, um den Weg der Heiligkeit zu gehen. Zuhören, respektieren, nicht angreifen: Sanftmut."
Was Heilige und Selige vorlebten, indem sie diese und alle anderen Seligpreisungen verwirklichten, sei modellhaft und stehe oft quer zu den Interessen der Welt, hob Franziskus hervor: „Eine Entscheidung für Reinheit, Sanftmut und Barmherzigkeit zu treffen; sich in geistlicher Armut und in Bedrängnis dem Herrn anzuvertrauen; für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten, das bedeutet, sich gegen die Hauptströmung der Mentalität dieser Welt zu stellen, gegen die Kultur des Besitzes, des Vergnügens ohne Sinn, der Arroganz gegenüber den Schwächsten.“
Genau diesen Weg des Evangeliums seien die Heiligen und Seligen gegangen, so der Papst. Allerheiligen erinnere gläubige Menschen „an die persönliche und allgemeine Berufung zur Heiligkeit und schlägt uns sichere Modelle für diesen Weg vor“, den jeder und jede Heilige auf einzigartige und unwiederholbare Weise beschreite. Franziskus selbst hat vor zwei Jahren mit „Gaudete et Exsultate“ ein Lehrschreiben „über den Ruf zur Heiligkeit in der Welt von heute“ vorgelegt.
Applaus für einen neuen Seligen in den USA
Nach dem Angelusgebet würdigte der Papst den in den USA seliggesprochenen Gründer der Kolumbusritter, Michael McGivney (1852-1890), als Glaubensvorbild. Der Priester habe viel für die Weitergabe des Evangeliums getan, sagte Franziskus am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Zudem habe sich der neue Selige für Bedürftige eingesetzt. McGivney war am Samstag im Erzbistum Hartford (Connecticut) seliggesprochen worden. Der irischstämmige Priester gründete 1882 die Kolumbusritter für männliche katholische Laien. Heute ist die Vereinigung mit weltweit rund zwei Millionen Mitgliedern eine der größten Laienorganisationen der katholischen Kirche. Zu ihren Prinzipien zählen Wohltätigkeit, Brüderlichkeit, Einigkeit und Patriotismus.
(vatican news - gs)
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