Chaldäischer Patriarch: „Das war wie ein Advent!“
Mario Galgano und Gabriella Ceraso - Vatikanstadt
Es sei ein außergewöhnlicher Moment für das ganze Land gewesen, der das Land „sicherlich verändern wird“. So lautet der erste Kommentar am Ende des Papstbesuches vom Patriarchen von Babylon der Chaldäer, Kardinal Louis Raphael I. Sako.
Es sei ein Besuch gewesen, der von allen Irakern erwartet und gewünscht war. Der Patriarch der Chaldäer, der während der knapp vier intensiven Tage an der Seite von Franziskus war, spricht von einem „Advent“ für Christen und Muslime:
„Für uns war das ein besonderer Besuch. Ja, es war wie ein Advent. Das gilt sowohl für uns Christen als auch für die Muslime im Irak. Alles ist gut gegangen. Es herrschte Freude und Ruhe. Das lag wohl daran, dass alle den Papst erwartet haben. Viele glaubten zunächst nicht daran, erst nachdem sie in den Medien über den Papst gelesen hatten, waren sie davon überzeugt, dass alles klappen würde und alle Iraker haben ihn in mit Freude aufgenommen und aufmerksam zugehört.“
Botschaft des Trostes und des Friedens
Mit dem Papst sei noch etwas Zusätzliches in den Irak gekommen, betont Sako, nämlich „eine Botschaft des Trostes und des Friedens“, die überraschte. Kardinal Sako drückte sein Erstaunen darüber aus, wie die Menschenmenge den Papst begrüßte und wiederholte die Worte vieler, die den Christen über den Papst sagten: „Ihr habt einen Schatz, einen so bescheidenen Vater zu haben, der zuhört und die Menschen liebt“.
„Der Besuch wird einen großen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben und die Kultur haben. Die Mentalität wird sich in Bezug auf den Respekt für andere ändern, das gilt auch für die Überwindung von Gewalt und Fundamentalismus. Die Iraker sind von Natur aus gemäßigt, auch angesichts des Fundamentalismus, der von außen kam. Da sind sie beeinflusst worden, aber sie werden zu ihrer guten Natur zurückkehren“, zeigt sich der Patriarch überzeugt.
Der Besuch - so Sako - werde auch Einfluss auf das politische Leben haben, was Frieden und Stabilität betreffe, auch im Hinblick auf die Wahlen.
„Es wird eine echte Veränderung sein. Auch die Politiker hörten dem Heiligen Vater mit Interesse zu. Dazu zählt auch der Besuch in Nadschaf, eine große Sache für Muslime, aber auch der Besuch in Ur, wo wir alle gemeinsam für Frieden und Geschwisterlichkeit gebetet haben.“
Schließlich sieht der Kardinal ganz allgemein, wie viele Botschaften durch die Reden des Papstes das Land erreicht hätten: „Er hat aus dem Herzen gesprochen und Interesse am irakischen Volk gezeigt. Er kam zu uns, blieb drei Tage bei uns und teilte mit uns unser Leid und unsere Hoffnung.“
(vatican news)
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