Papst beim Angelus: „Einheit ist eine Lebensweise“
Anne Preckel - Vatikanstadt
Am Sonntag nach Pfingsten ging Papst Franziskus in seiner Katechese auf die Allerheiligste Dreifaltigkeit ein, das Geheimnis des einen Gottes im Vater, Sohn und Heiligen Geist. „Keine drei Götter“ seien das, sondern ein einziger Gott und drei Personen, präzisierte der Papst:
„Es sind Personen, reale, verschiedene, unterschiedliche – keine Emanationen Gottes, nein, nein, Personen. Da ist der Vater, zu dem ich das Vaterunser bete, der mir Erlösung und Rechtfertigung geschenkt hat; da ist der Heilige Geist, der in uns und in der Kirche wohnt. Das spricht zu unserem Herzen, denn dieses Geheimnis wird in jenem Ausdruck des heiligen Johannes deutlich, der die ganze Offenbarung zusammenfasst: ,Gott ist Liebe‘. Der Vater ist Liebe, der Sohn ist Liebe, der Heilige Geist ist Liebe.“
Gott ist Liebe
Insofern Gott Liebe sei, sei er nicht Einsamkeit, sondern Gemeinschaft, fuhr der Papst fort – eben die Gemeinschaft aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Diese Liebe sei „wesentlich eine Selbsthingabe“, so Franziskus, der Vater gebe sich selbst, indem er den Sohn erzeugt, der sich seinerseits dem Vater gibt, und „Band ihrer Einheit“ sei ihre gegenseitige Liebe, der Heilige Geist.
Leicht sei das nicht zu verstehen, räumte der Papst ein, aber „wir alle“ könnten dieses Geheimnis „leben“, betonte er. Das Geheimnis der Dreifaltigkeit sei von Jesus selbst offenbart worden, der uns Gott als barmherzig erkennen ließ und der die Apostel aussandte, „alle Völker zu Jüngern“ zu machen und sie „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ zu taufen (vgl. Mt 28,19).
Einheit ist eine Lebensweise
In der Verkündigung des Evangeliums und jeder Form der christlichen Mission sei Jesu Ruf nach Einheit wesentlich, unterstrich der Papst weiter. Bei seinem letzten großen Gebet unmittelbar vor seinem Leiden hatte Jesus den Willen des Vaters ausdrückt: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“ (Jh 17,21). Dazu Papst Franziskus:
„Man kann sich dieser Einheit nicht entziehen; die Schönheit des Evangeliums verlangt, gelebt zu werden - Einheit - und in Harmonie bezeugt zu werden unter uns, die wir so verschieden sind! Und diese Einheit, so wage ich zu behaupten, ist für den Christen wesentlich: Sie ist nicht eine Haltung, eine Redensart, nein. Sie ist wesentlich, weil Einheit eine Lebensweise ist. Sie ist unerlässlich, weil die Einheit aus der Liebe, aus der Barmherzigkeit Gottes, aus der Rechtfertigung Jesu Christi und aus der Gegenwart des Heiligen Geistes in unseren Herzen geboren wird.“
Die Muttergottes Maria spiegele in ihrer Einfachheit und Demut diese „Schönheit des einen und dreifaltigen Gottes“ wider, weil sie Jesus ganz in ihr Leben aufgenommen habe, so Papst Franziskus beim Angelus-Gebet am Dreifaltigkeitssonntag: „Möge sie unseren Glauben stärken; möge sie uns zu Anbetern Gottes und zu Dienern unserer Brüder und Schwestern machen“.
Am Dreifaltigkeitssonntag vertiefen und feiern Christen den Glaubenssatz der Dreifaltigkeit Gottes in Vater, Sohn und Heiligem Geist. Der Feiertag existiert sowohl in der katholischen als auch in der protestantischen Kirche (dort ist von der Dreieinigkeit Gottes die Rede) und leitet die zweite Hälfte des Kirchenjahres ein.
(vatican news – pr)
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