Papst würdigt US-Ordensfrau für ihre Arbeit mit Migranten
Fünf Mal fällt in seiner kurzen Videoansprache das Wort „Danke”: „Danke für die Aufnahme dieser Migranten, die auf der Suche nach einem besseren Leben kommen, sie kommen, um eine Perspektive zu haben oder auf der Flucht vor echten sozialen Höllen. Danke, Schwester, danke Ihrem Team!", so der Papst. „Danke für das, was Sie mit all den Migranten tun, die um Hilfe bitten, um in größerer Würde zu leben.”
Schwester Norma Pimentel, die Leiterin der Katholischen Wohlfahrtsverbände für das Rio Grande Valley in Texas an der Grenze zu Mexiko, ist in den Vereinigten Staaten eine weithin anerkannte Figur. Sie half mit ihrem Team hunderttausenden verzweifelten Migranten, schrieb Briefe an Donald Trump wegen seiner restriktiven Einwanderungspolitik, lud auch den neuen Präsidenten Joe Biden ein. Die Angehörige der Missionarinnen Christi berät die US-amerikanische Bischofskonferenz in Migrationsfragen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem einen von der katholischen US-amerikanischen University of Notre Dame, und das Time-Magazine führte sie im vergangenen Jahr auf seiner Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres.
Am 3. Mai 2021 schrieb Norma Pimentel auch dem Papst einen Brief und berichtete von ihrer Arbeit – Franziskus revanchierte sich mit der Videobotschaft. „Ich begleite Sie von hier aus, ich bete für Sie und für alle Menschen, die Sie bei dieser Arbeit begleiten, möge Gott Sie segnen!”, so das Kirchenoberhaupt.
2015 bei einer denkwürdigen Online-Konferenz
Dem Papst war die tatkräftige Ordensfrau vor Jahren schon einmal aufgefallen, und zwar bei einer virtuellen Audienz, die der Sender ABC News im September 2015 organisiert hatte. Schwester Norma wurde kurz vorgestellt, danach erzählten soeben in den Staaten angekommene junge Mütter und Kinder aus Lateinamerika ihre Geschichten. Als Franziskus zu Ende gehört hatte, bat er darum, die Schwester nochmals sehen zu können, und sagte ihr, als sie aufstand und vortrat: „Ich möchte Ihnen danken, und durch Sie allen Ordensschwestern in den USA danken für die Arbeit, die Sie getan haben und die Sie in den Vereinigten Staaten tun. Es ist großartig. Ich gratuliere Ihnen. Seid mutig. Geht voran.“ Und er fügte ein unvermitteltes Bekenntnis hinzu: „Ich werde Ihnen noch etwas sagen. Ist es unpassend für den Papst, das zu sagen? Ich liebe euch alle sehr."
Karitativ tätige Ordensfrauen in den Vereinigten Staaten hatten wegen ihres oft kreativen und buchstäblich grenzgängerischen Einsatzes nicht immer alle Sympathien katholischer Bischöfe und Gemeinden auf ihrer Seite. Papst Franziskus unterstützt den Einsatz von Schwestern zugunsten verwundbarer Bevölkerungsgruppen nachhaltig.
Die Katholischen Wohlfahrtsverbände für das Rio Grande Valley bieten Migrierenden „einen Ort, an dem sie sich ausruhen, eine warme Mahlzeit zu sich nehmen, duschen und saubere Kleidung anziehen können sowie Medikamente und andere Hilfsmittel erhalten, bevor sie ihre Reise fortsetzen“, so die Webseite der Organisation. Angeboten werden darüber hinaus Beratungsdienste, unter anderem eine Schwangerschaftsberatungsstelle. Das Zentrum in der katholischen Kirche Sacred Heart wurde 2015 eröffnet und hat seither über 23.000 Menschen unterstützt.
(vatican news – gs)
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