Symbolbild Symbolbild 

Papst: Schnell handeln, um das Ökosystem zu retten

Papst Franziskus hat einen dringenden Wandel angemahnt, um das Ökosystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Er äußerte sich per Grußbotschaft anlässlich des Starts einer Aktion der Vereinten Nationen zum Schutz des weltweiten Ökosystems.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Der Vatikan veröffentlichte die Videobotschaft von Papst Franziskus zum Start der UN Decade on Ecosystem Restoration am Freitagnachmittag. Mit der Aktion wollen die Vereinten Nationen die Menschen verpflichten, sich in den kommenden zehn Jahren für Umwelt und Klimaschutz einzusetzen, um den „weltweiten Verfall des Ökosystems zu stoppen, ihm vorzubeugen und ihn rückgängig zu machen“, sowie den Menschen weltweit klar machen, dass eine Wiederherstellung des Ökosystems wichtig ist.  Dies betont auch Papst Franziskus in seiner Botschaft, die Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verlaß:

„Die aktuelle Situation der Umwelt ruft uns, jetzt entschlossen zu handeln“

Hier im Audio: Papst Franziskus zum Start der UN Dekade für den Schutz des weltweiten Ökosystems

„Wir alle sind Teil des Geschenks der Schöpfung. Wir sind Teil der Natur, nicht getrennt von ihr. Das lehrt uns die Bibel. Die aktuelle Situation der Umwelt ruft uns, jetzt entschlossen zu handeln, um noch mehr zu verantwortungsvollen Schützern der Schöpfung zu werden und die Natur, die wir zu lange zerstört und ausgenutzt haben, wieder in Stand zu setzen. Andernfalls riskieren wir, die Grundlagen unserer Existenz zu zerstören. Wir riskieren Überflutungen, Hunger und weitere schwere Konsequenzen für uns selbst und die kommenden Generationen, wie uns Wissenschaftler sagen“, so die eindringliche Mahnung des Papstes.

Jetzt Verantwortung für die Zukunf tübernehmen

Er ruft daher dazu auf, füreinander da zu sein und sich besonders um die Schwächsten zu kümmern. Jeder sei zudem in der Verantwortung, den kommenden Generationen ein bewohnbares Heim zu hinterlassen. Aktuell sei davon jedoch meist wenig zu sehen, so Franziskus: 

„Wir sehen, dass Krisen zu weiteren Krisen führen. Wir sehen die Zerstörung der Natur und eine Pandemie, die weltweit den Tod tausender Menschen fordert. Wir sehen die ungerechten Konsequenzen einiger Aspekte des aktuellen Wirtschaftssystems und zahlreiche katastrophale Klimakrisen, die schwere Auswirkungen auf die Gesellschaft haben und sogar zum Aussterben einiger Arten führen.“

Kardinal Pietro Parolin verliest die Videobotschaft von Papst Franziskus auf Englisch

Dennoch gibt es laut Papst Franziskus Hoffnung, dass Ruder noch einmal herumzureißen, wenn jeder Verantwortung gegenüber sich selbst, den anderen, der Schöpfung und dem Schöpfer übernehme:  „Wir sind jedoch gewarnt, dass uns wenig Zeit bleibt – Wissenschaftler sagen, die nächsten zehn Jahre, die Zeit der  UN Dekade – um das Ökosystem wiederherzustellen, was eine komplette Wiederherstellung unserer Beziehung zur Erde bedeutet.  Die vielen Warnungen, die wir erfahren, darunter etwa die Covid-19 Krise und die globale Erwärmung, zwingen uns zu dringendem Handeln.“

„Wir sehen die ungerechten Konsequenzen einiger Aspekte des aktuellen Wirtschaftssystems“

Er hoffe auch, dass der Klimagipfel COP-26 in Glasgow diesen November die „richtigen Antworten“ finden möge, so Papst Franziskus.  Das Kirchenoberhaupt mahnt zudem erneut eine gerechte und nachhaltige Wirtschaft an. 

„Der Verfall des Ökosystems ist ein klares Ergebnis wirtschaftlichen Fehlverhaltens. Die Natur, die wir zerstört haben, wieder in Stand zu setzen bedeutet, an erster Stelle, uns selbst wieder in Ordnung zu bringen. Lasst uns zum Start der Dekade der Vereinten Nationen zur Wiederherstellung des Ökosystems Mitgefühl, Kreativität und Mut zeigen. Möge es uns gelingen, unseren Platz in der ,Generation Wiederherstellung‘ einzunehmen.“

Papst Franziskus hat sich wiederholt für einen Schutz der Schöpfung eingesetzt, etwa in seinem Schreiben  „Laudato sì“ aus dem Jahr 2015, das auch als Umweltenzyklika bekannt ist.

(vatican news - sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

04. Juni 2021, 16:06