Papst an Jugend: Liebe, Respekt und Menschenrechte verteidigen
Der 36. katholische Weltjugendtag wird am 21. November in den Orstkirchen begangen und steht unter dem biblischen Motto „Steh auf! Ich erwähle dich zum Zeugen dessen, was du gesehen hast” (vgl. Apg 26,16). Ausgehend von der Bekehrung des Saulus zum Paulus ruft der Papst dementsprechend alle jungen Menschen zur persönlichen Begegnung mit Gott und zum Gespräch mit ihm im Gebet auf. Denn:
„Es gibt keinen Menschen, der für Gott unwiederbringlich verloren ist. Durch eine persönliche Begegnung mit ihm ist es immer möglich, neu anzufangen. Kein junger Mensch ist außerhalb der Reichweite von Gottes Gnade und Barmherzigkeit."
Neuanfang und Perspektivwechsel
Der Papst erwähnt die Nöte junger Menschen in der Corona-Krise, legt den Schwerpunkt jedoch auf positive Aspekte wie Solidarität in schwierigen Zeiten. Zudem wirbt er für einen Neuanfang und einen Perspektivwechsel. Dazu wendet er sich in seiner Botschaft, im Stil seines Schreibens an die Jugend „Christus Vivit" nach der Jugendsynode von 2019, immer wieder auch direkt an junge Menschen:
„Die Aufforderung Christi an Paulus richtet sich heute an jeden einzelnen von euch jungen Menschen: Steh auf! Du kannst nicht einfach am Boden liegenbleiben und dich selbst bemitleiden, es wartet eine Aufgabe auf dich! Auch du kannst ein Zeuge der Werke sein, die Jesus in dir begonnen hat."
Steht auf!
Wie junge Menschen aktiv werden sollen, da hat Papst Franziskus übrigens klare Vorstellungen zu. In sechs Punkten, die jeweils mit „Steh auf" beginnen, ruft er zum Handeln für eine bessere und geschwisterlichere Welt, die auch die Schöpfung achtet und schützt. Konkret heißt es hier unter Punkt zwei etwa:
„Steh auf und verteidige die soziale Gerechtigkeit, die Wahrheit und Rechtschaffenheit, die Menschenrechte, die Verfolgten, die Armen und Schwachen, die, die in der Gesellschaft keine Stimme haben, die Migranten."
Es gehe ebenso darum, Zeugnis für die „Güte und Schönheit Gottes" abzulegen und mutig eine „integrale Ökologie" zu verteidigen, so Franziskus. An junge Leute weltweit sendet er auch den Appell, aufzustehen für Liebe und Respekt in allen zwischenmenschlichen Beziehungen - etwa in der Familie und bei der Begegnung unterschiedlicher Generationen. Zudem ist dem Papst wichtig, dass der Glaube weitergegeben wird:
„Steh auf und bezeuge freudig, dass Christus lebt! Verbreite seine Botschaft der Liebe und des Heils unter Gleichaltrigen, in der Schule, an der Universität, am Arbeitsplatz, in der digitalen Welt, überall."
Followers und Fake News
Aprospros digitale Welt : Auch dieses Thema hat der Papst auf dem Schirm. Diesbezüglich warnt er vor Hass im Netz:
„Wie viele junge Menschen werden heute, vielleicht getrieben von ihren politischen oder religiösen Überzeugungen, zu Werkzeugen der Gewalt und der Zerstörung im Leben vieler Menschen! Einige Digital Natives sehen in der virtuellen Umgebung und in den sozialen Netzwerken ein neues Schlachtfeld und nutzen skrupellos die Waffe der Fake News, um Gift zu verbreiten und ihre Gegner zu vernichten."
Es besteht hier die Gefahr, auch schnell zu Opfern zu werden oder „dass man für Dinge kämpft, die ursprünglich gerechte Werte verteidigen, die aber, wenn man sie auf die Spitze treibt, zu zerstörerischen Ideologien werden", betont Franziskus.
Die Menschen suchten zunehmend das Rampenlicht, um „Freunden“ und Followers ein Bild von sich zu zeigen, das jedoch „manchmal nicht der Wahrheit entspricht", führt das Kirchenoberhaupt weiter in seiner Botschaft zum 36. Weltjugendtag aus. „Christus, das Mittagslicht, kommt, um uns zu erleuchten und uns in unserer Echtheit wiederherzustellen, indem er uns von allen Masken befreit. Er zeigt uns deutlich, was wir sind, denn er liebt uns so, wie wir sind."
Kein Glaube ohne Kirche
Auch auf die verbreitete Aussage „Jesus ja, Kirche nein“ geht der Papst ein - und macht klar: „Man kann Jesus nicht kennen, wenn man die Kirche nicht kennt. Man kann Jesus nicht kennenlernen, wenn nicht durch die Brüder und Schwestern seiner Gemeinschaft. Man kann sich nicht voll und ganz als Christ bezeichnen, wenn man nicht die kirchliche Dimension des Glaubens lebt."
Auf zur geistlichen Pilgerreise
Begleitmaterial
(vatican news - sst)
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