Papst: Rios Christusstatue ist eine Einladung zur Brüderlichkeit
Papst Franziskus richtete die Botschaft an den Erzbischof von Rio de Janeiro, Kardinal Orani João Tempesta, anlässlich des neunzigsten Jahrestages der Enthüllung der Christus-Erlöser-Statue auf dem Gipfel des Corcovado-Bergs in Rio. Die Statue stelle eine permanente „Einladung zur Geschwisterlichkeit“ dar, die an alle Menschen gleichermaßen gerichtet sei, so Franziskus.
Die „Erlöserstatue“ auf dem Corcovado-Berg in 710 Metern Höhe über Rio de Janeiro zieht jährlich mehr als drei Millionen Besucher an. Bereits im Jahr 1922 wurde mit dem Bau nach Plänen des brasilianischen Bauingenieurs Heitor da Silva Costa begonnen. 30 Meter ist die 1.145 Tonnen schwere Art-Deco-Statue hoch. Sie steht auf einem acht Meter hohen Podest.
Niemand soll mit verschränkten Armen dastehen
In diesem Zusammenhang erinnert der Papst daran, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Bildungsstand oder ihrem Reichtum, etwas zum Aufbau der menschlichen Geschwisterlichkeit beitragen könnten: „Niemand sollte mit verschränkten Armen dastehen, sondern seine Arme für alle öffnen, wie es der Erlöser tut“, so der Papst wörtlich.
Um dies zu erreichen, sei ein konstruktiver Dialog von grundlegender Bedeutung, denn „zwischen egoistischer Gleichgültigkeit und gewalttätigem Protest gibt es immer eine Option: den Dialog. Dialog zwischen den Generationen, Dialog innerhalb der Menschen, denn wir sind alle Menschen“, zitierte er aus seiner Enzyklika „Fratelli tutti“.
In diesem Sinne hoffe der Papst, dass an diesem Tag die Verpflichtung zur gegenseitigen Aufnahme erneuert wird, „in der Gewissheit, dass es vor allem Christus ist, der euch alle aufnimmt: Er wohnt in der Stadt und lädt euch ein, ihm nahe zu kommen, denn wenn ihr ihm nahe seid, werdet ihr einander nahe sein“.
Das Telegramm schloss mit der Bitte von Franziskus, weiterhin für ihn zu beten und der Stadt Rio de Janeiro den Apostolischen Segen zu erteilen, der auf die Fürsprache der Mutter des brasilianischen Volkes, Unserer Lieben Frau von Aparecida, in besonderer Weise auf alle Teilnehmer an der Gedenkmesse am 12. Oktober ausgedehnt wird.
Zwischen der staatlichen Umweltbehörde ICMBio und der Erzdiözese von Rio, der das Grundstück auf der Corcovado-Spitze gehört und die das Monument verwaltet, kommt es seit Monaten zu Streitigkeiten. So plant die Behörde, Restaurants und Shops am Monument an die Privatwirtschaft abzutreten. Die Kirche pocht dagegen auf ihre alleinige Zuständigkeit. In den vergangenen Wochen hatte ICMBio Mitarbeitern der Erzdiözese mehrfach den Zugang zu dem Monument verweigert.
(vatican news/kna – mg)
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