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Papst an Ordensfrauen: Schönheit der Berufung betrachten

In einer Videobotschaft an die Generalversammlung der Gesellschaft der Töchter der Nächstenliebe in Paris geht Franziskus auf die Bedeutung des Ordensleben ein. Die Grüße des Papstes wurden an diesem Samstagnachmittag vor der Versammlung der Kongregation der Barmherzigen Schwestern gezeigt.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Ordensfrauen versammelten sich in Paris in ihrem Mutterhaus in der Rue du Bac. Sie würden „im Licht des Evangeliums über ihre Sendung nachdenken“, erinnerte der Papst in seiner Videobotschaft. Das Thema, das sie gewählt haben, sei ein mutiges Thema: „Ephata“. Es führe die Ordensfrauen dazu, über die Notwendigkeit nachzudenken, „die Schwelle der Tür zu überschreiten“, „nicht müde zu werden“ und „auf die Mitmenschen zuzugehen“, „um sie zu begegnen“. Das sei von Anfang an das Merkmal der Gesellschaft der Töchter der Nächstenliebe gewesen. „Eine Gruppe von Frauen, die geschaffen wurde, um zu den Armen zu gehen und ihnen die Liebe Christi zu bringen. Das hat euch in der ganzen Welt dazu geführt, nicht nur den Armen in großen Instituten, Krankenhäusern, Waisenhäusern und Schulen zu helfen, sondern sie auch zu besuchen, sie dort aufzusuchen, wo sie leben, mit ihnen auf dem Weg des menschlichen Wachstums, der Förderung des Lebens und der geistlichen Betreuung zu gehen“, so der Papst weiter.

Papst Franziskus
Papst Franziskus

Er lade sie deshalb ein, „die Schönheit eurer Berufung zu betrachten, die wunderschön ist!“ Gott habe ihnen „seine geliebten Armen anvertraut“. „Ihr seid Mütter und Schwestern für sie - nicht Schwiegermütter, sondern Mütter und Schwestern. Mütter, weil ihr sie mit eurer Liebe, mit eurer Aufmerksamkeit für alle ihre Bedürfnisse zur Liebe Gottes erweckt und sie für die Schönheit des Lebens wieder öffnet. Schwestern, weil ihr sie in ihrem Zustand unterstützt und sie begleitet, damit sie auf den vielen Lebenswegen, die ihr mit ihnen geht, ihre Würde wiederentdecken.“

Zum Nachhören - was der Papst den Ordensfrauen sagte

Authenisches Abbild der größeren Liebe

Auf diese Weise würden sie immer mehr zu Töchtern der Nächstenliebe, was nach dem Gedanken ihres Gründers, des heiligen Vinzenz von Paul, bedeute, „Töchter Gottes zu sein, das authentische Abbild der größeren Liebe, die Christus Gott selbst uns bezeugt hat“.

Als Töchter der Nächstenliebe hätten sie in dieser Zeit, die von so vielen Widersprüchen und Formen der Ausgrenzung geprägt sei, eine historische Rolle als Frauen, die eine besondere Form der Weihe lebten, nämlich die, „so viele unserer Brüder und Schwestern zu begleiten, die Opfer von Gewalt und Diskriminierung sind, und Kinder zu erziehen, die die ersten Opfer des Missbrauchs durch Erwachsene sind“.

Sie seien da, um das Leben um sie herum zu schützen und zu verteidigen, „mit Ihrem Lächeln, Ihrer Fürsorge, Ihrer Hingabe an den Dienst an den Kleinen“. Er lade sie ein, sich dafür einzusetzen, dass allen Menschen die Grundrechte garantiert würden und damit ein Leben in Würde ermöglichen. Auch könnten sie dazu beitragen, „unser gemeinsames Haus zu schützen“, „den neuen Generationen den Glauben und die christlichen Werte weitergeben und sie dazu erziehen, füreinander da zu sein“. Es gebe so viel zu tun, so der Papst wörtlich. Gott rufe sie auf, mit ihrer Großzügigkeit zu antworten. Gott ruft Sie auf, sich zu treffen, zuzuhören, in der Geschichte zu wandeln, gemeinsam zu gehen und die Ereignisse der Menschheit zu teilen.

Immer noch eine geistliche Kraft

„Ihr seid immer noch eine große geistliche Kraft in der Kirche und in der Welt. Ich bete zum Herrn und bitte Gott, auf die Fürsprache Marias, der einzigen Mutter eurer Gesellschaft, euch in eurer Berufung zu schützen und eurer Sendung Schwung zu verleihen. Möge der Herr Sie segnen, möge die Gottesmutter Sie beschützen und bitte vergessen Sie nicht, für mich zu beten. Ich danke Ihnen.“

Bis zum Tod des heiligen Vinzenz von Paul (1581-1660) waren seine „Töchter der christlichen Liebe” vor allem in Frankreich verbreitet und weit über die Grenzen hinaus bekannt.

(vatican news)

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20. November 2021, 14:40