Papst: Covid kein Alibi für Versäumnis der Arbeitsgerechtigkeit
Mario Galgano - Vatikanstadt
Solidarität, Qualität der Arbeit, Beziehungen zwischen den Generationen, Schutz des gemeinsamen Hauses: Diese Punkte standen im Mittelpunkt der Ansprache von Papst Franziskus an eine Delegation von Mitgliedern des italienischen Lederchemikerverbandes, die an diesem Samstagmittag im Vatikan empfangen wurde. In Anbetracht der Schwierigkeiten in der Arbeitswelt, die durch die seit zwei Jahren andauernde Pandemie noch verschärft wurden, bat Franziskus die Gäste, in Sachen Gerechtigkeit und Sicherheit wachsam zu sein:
„Die Krise kann als Chance begriffen werden, um gemeinsam an Solidarität und Qualität der Arbeit zu wachsen. Das Beispiel und die Fürsprache des heiligen Josef helfen Ihnen, sich nicht entmutigen zu lassen, Ihre Talente und Ihre große Erfahrung kreativ zu nutzen, um voranzukommen und neue Wege zu gehen.“
Weisheit und Begeisterung
Der italienische Verband der Lederchemiker sei ein Bezugspunkt für alle, die in der Lederindustrie tätig seien, und vereine Techniker, Hochschulabsolventen und Auszubildende, die in der Gerberei und Färberei sowie in allen Unternehmen eines sehr spezifischen Sektors arbeiten. Diese Verbindung von wissenschaftlichen und technischen Kenntnissen beruhe auf eine alte Tradition, erinnerte der Papst:
„Sie sind eine ganz besondere Kategorie von Arbeitnehmern, die in dem großen ,Polyeder´ der globalen Gesellschaft einen originellen und charakteristischen Beitrag leisten. Es ist sehr wichtig, die Weisheit der Älteren und den Enthusiasmus der Jungen zusammenzubringen: Ich stelle mir junge Leute vor, die sich für einen originellen Sektor wie den Ihren begeistern, und sie müssen ,alte Hasen´ finden, die viel zu lehren haben, und zwar nicht nur auf technischer, sondern auch auf menschlicher Ebene.“
Ökologische Verantwortung
„Es ist sehr wertvoll, Vereinigungen zu bilden, weil man Wissen, Erfahrungen sowie rechtliche und technische Aktualisierungen austauscht und sich so gegenseitig hilft, in einem Stil der sozialen und ökologischen Verantwortung zusammenzuwachsen. Dies ist sehr wichtig!“
Hintergrund
Die italienische Sektion der Internationalen Gesellschaft der Lederchemiker mit 470 Mitgliedern wurde 1904 gegründet. Die Förderung der wissenschaftlichen Kultur der Lederwelt ist eines der Hauptziele dieser Organisation, die sich auch für die Herstellung von Kontakten zwischen den in der Gerberei tätigen Personen einsetzt und die Schulbildung in den wichtigsten italienischen Gerbereirevieren mit Stipendien aktiv unterstützt. In Italien gibt es vier traditionelle Lederherstellungsgebiete: Venetien, Toskana, Kampanien und Lombardei-Piemont.
(vatican news)
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