Franziskus über Kurienreform: Nie abgeschlossen
Strukturelle Reformen der Kirche seien „sicher notwendig, aber was wirklich wichtig ist, ist die Erneuerung der Köpfe und Herzen der Menschen”, schreibt Franziskus. Alle seien aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten. Man sollte „nicht vergessen, dass Gesetze und Dokumente immer begrenzt und fast immer vergänglich sind.” Später würden „andere Umstände der Welt eine neue Farbe geben”. Dann werde die Kirche „in ihrem ständigen Dialog mit der Welt, mit festem Stand in den Ursprüngen und in Treue zur Tradition, ihr Leben und ihre menschlichen Strukturen erneut an die veränderten Bedingungen der Zeit anpassen.”
Grundtext erschien im März, in Kraft zu Pfingsten
Der Grundtext der Kurienreform von Papst Franziskus, die Apostolische Konstitution „Praedicate Evangelium”, ist im März erschienen. Einige der dort festgehaltenen Neuerungen seien schon in den frühen Jahren seines Pontifikats in Angriff genommen worden, und sie „haben zufriedenstellende Früchte getragen”, schreibt Franziskus; „andere werden zu ihrer Zeit Früchte tragen”. Der Papst erinnerte daran, dass die 2013 zur Papstwahl versammelten Kardinäle eine dringende Reform der Arbeitsweise der Römischen Kurie anmahnten. Auch er selbst habe damals entsprechende Vorschläge eingebracht, habe aber freilich nicht geahnt, dass er als Papst dafür zuständig sein werde.
Franziskus dankte Kardinal Rodríguez Maradiaga für seinen beständigen Dienst am Stuhl Petri. Der Honduraner koordiniert den Kardinalsrat, der mit der Ausarbeitung der Kurienreform betraut war.
Im Dienst des Papstes und der Weltkirche
„Praedicate Evangelium” richtet die Arbeit an der Kurie neu an der Verkündigung aus. Evangelisierung und auch Dezentralisierung sind die wichtigsten Anliegen der Konstitution und der gesamten Kurienreform von Papst Franziskus. Die Kurie – das Insgesamt der Einheiten des Heiligen Stuhles - steht in Zukunft nicht mehr nur im Dienst des Papstes, sondern auch der Bischöfe und der Bischofskonferenzen der Weltkirche. Die früheren Kongregationen und Räte werden alle einheitlich zu nun 16 „Dikasterien”, die alle dieselbe Jurisdiktionsgewalt haben. Eine der auffälligsten Neuerungen ist, dass in Zukunft grundsätzlich auch Laien und damit Frauen ins Amt des Präfekten, also des Leiters eines Dikasteriums, berufen werden können. „Praedicate Evangelium” tritt zu Pfingsten 2022 in Kraft.
(vatican news)
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