Papst: Zuerst muss die Mentalität geändert werden
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Ausdruck man solle „die Denkweise erneuern“ sei das Herzstück „für ein geistliches und apostolisches Leben“, so der Papst an seine Gäste im Vatikan gerichtet. Dies habe der Gründer der Pauliner, der selige Giacomo Alberione, für Sie ausgearbeitet und kodifiziert hat, und zwar ausgehend von der Erfahrung des Apostel Paulus. Es reiche nicht aus, die Medien zu nutzen, um die christliche Botschaft und das Lehramt der Kirche zu verbreiten, fuhr Franziskus fort; die Botschaft selbst müsse in die neue, durch die moderne Kommunikation entstandene Kultur integriert werden. Dies sei eine Kultur, die noch vor den Inhalten entstehe, „weil es neue Kommunikationswege mit neuen Sprachen, neuen Techniken und neuen psychologischen Einstellungen gibt“. In seiner freigehaltenen Rede erläuterte der Papst:
„Nehmen wir die heutigen Medien: Es mangelt an Sauberkeit, an Ehrlichkeit, an Vollständigkeit. Desinformation ist an der Tagesordnung: Es wird etwas gesagt, aber vieles andere wird verschwiegen. Wir müssen dafür sorgen, dass dies in unserer Glaubenskommunikation nicht geschieht. Es muss vielmehr eine Kommunikation gefördert werden, die genau aus der Berufung kommt, aus dem Evangelium, klar und deutlich und die mit dem Leben den Glauben bezeugt.“
Zwischenmenschliche Beziehungen
Ein zentrales Thema in diesem Zusammenhang seien die zwischenmenschlichen Beziehungen in der globalisierten und hypervernetzten Welt. Es sei ein Schlüsselthema sowohl auf menschlicher und sozialer als auch auf kirchlicher Ebene, denn das gesamte christliche Leben beginne und entwickele sich in den Beziehungen von Mensch zu Mensch. Und inzwischen, nach der anfänglichen Euphorie über die technologischen Neuerungen, müssten wir uns bewusst sein, dass es nicht ausreichE, „im Netz“ oder „vernetzt“ zu leben, sondern dass wir sehen müssten, inwieweit unsere Kommunikation, die durch das digitale Umfeld bereichert werde, tatsächlich Brücken baue und zum Aufbau einer Kultur der Begegnung beitrage. Und wörtlich sagte der Papst:
„Versucht, diesen Stil der Gemeinschaft vor allem unter euch, in euren Gemeinschaften und in der Kongregation zu pflegen, indem ihr die Synodalität praktiziert, wie wir vorgeschlagen haben, in der ganzen Kirche zu vertiefen und vor allem auf allen Ebenen auszuüben. Ich wende mich an Sie und bitte Sie, Ihr Charisma in den Dienst dieses Prozesses zu stellen, d.h. der Kirche zu helfen, den Weg gemeinsam zu gehen, indem Sie die Medien optimal nutzen. Es handelt sich um einen Dienst, dem Sie schon immer Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben, der aber in dieser Phase thematische Überlegungen und Studien erfordert. In zwei Worten zusammengefasst, geht es um Synodalität und Kommunikation.“
Was ist die Gesellschaft des heiligen Paulus?
Mit der Gründung der Gesellschaft (Brüder und Priester) am 20. August 1914 durch den italienischen Seligen Priester Giacomo Alberione, nahm die „Paulus-Familie“ ihren Anfang. Heute besteht die Gesellschaft des Heiligen Paulus aus verschiedenen Ordensinstituten und Säkularinstituten. Die kirchliche Approbation erfolgte für die Paulus-Schwestern am 27. Juni 1949 durch Papst Pius XII. Heute sind die Brüder, Priester und Schwestern auf allen Kontinenten in über 30 Ländern vertreten. Das Zentrum in Rom bilden Institut und Heiligtum um die Basilika Santa Maria Regina degli Apostoli alla Montagnola. In Deutschland besteht eine Niederlassung in München. Das Ziel der Gesellschaft ist die „Verkündung und Verbreitung des Evangeliums durch die Massenmedien“ und Leben und Arbeiten im Lichte der paulinischen Theologie. Seit 2004 ist Silvio Fausto der Generalsuperior des Ordens.
(vatican news/sanpaolo.org)
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