Angelus: Papst verurteilt Attentat auf Klosterschule in Myanmar
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Papst Franziskus war zum Abschluss des Nationalen Eucharistischen Kongresses in Italien in die frühere Kulturhauptstadt Matera gereist. Nachdem er dort eine Messe gefeiert hatte, folgte das Angelus-Gebet. Dabei vertraute das Kirchenoberhaupt mehrere Anliegen der Gottesmutter Maria an:
„Bevor ich zum Ende komme, wenden wir uns an die Muttergottes Maria, eine eucharistische Frau. Ihr vertrauen wir den Weg der katholischen Kirche in Italien an, damit in jeder Gemeinde der Duft Christi, des lebendigen Brotes, das vom Himmel herabgekommen ist, spürbar wird. Und wir erbitten ihre mütterliche Fürsprache für die dringendsten Bedürfnisse der Welt", so Papst Franziskus nach der Messe in Matera. Für Italien hoffe er auf mehr Geburten, so Franziskus, der bereits des Öfteren mit Sorge auf den ,demographischen Winter' in Europa hingewiesen hat. Zu den dringendsten Bedürfnissen der Welt führte er dann weiter aus:
„Ich denke dabei vor allem an Myanmar. Seit mehr als zwei Jahren wird dieses edle Land von schweren bewaffneten Auseinandersetzungen und Gewalttaten heimgesucht, die so viele Opfer und Vertriebene gefordert haben. In dieser Woche hörte ich den Aufschrei der Trauer über den Tod von Kindern in einer zerbombten Schule. Man sieht, dass es gerade in Mode ist, Schulen zu bombardieren, heute in der Welt! Möge der Schrei dieser Kleinen nicht ungehört verhallen! Solche Tragödien dürfen nicht passieren!"
Am Samstag vor einer Woche hatte das Militär in Myanmar eine Klosterschule in Depayin in der Region Sagaing attackiert. Dabei wurden laut der Kinderschutzorganisation „Save the Children" sechs Kinder getötet und 20 verletzt.
Ende des Ukraine-Krieges
Papst Franziskus bat auch erneut eindringlich um ein Ende des Ukraine-Kriegs:
„Maria, die Königin des Friedens, möge das gequälte ukrainische Volk trösten und den Führern der Nationen die Kraft des Willens geben, sofort wirksame Initiativen zu finden, die den Krieg beenden."
Appell für Freilassung entführter Kirchenleute
Als drittes konkretes Beispiel für aktuell besonders dringliche Notlagen nannte Papst Franziskus außerdem Kamerun. Dort waren jüngst erneut mehrere Kirchenleute entführt worden.
„Ich schließe mich dem Appell der Bischöfe Kameruns zur Freilassung von einigen in der Diözese Mamfe entführten Personen an, darunter fünf Priester und eine Ordensfrau. Ich bete für sie und für die Menschen in der Kirchenprovinz Bamenda: Möge der Herr den Herzen und dem sozialen Leben in diesem lieben Land Frieden schenken."
Welttag der Migranten und Flüchtlinge
Beim Angelusgebet ging Papst Franziskus außerdem auch noch einmal auf die Lage von Migranten und Flüchtlingen ein. Anlass war der Welttag der Migranten und Flüchtlinge, den die katholische Kirche diesen Sonntag begeht. Das Kirchenoberhaupt bekräftigte seinen Aufruf, allen Menschen eine gute Zukunft zu ermöglichen:
„Wir erneuern unsere Verpflichtung, die Zukunft nach Gottes Plan zu gestalten: eine Zukunft, in der jeder Mensch seinen Platz findet und respektiert wird; in der Migranten, Flüchtlinge, Vertriebene und Opfer von Menschenhandel in Frieden und Würde leben können. Denn das Reich Gottes wird mit ihnen verwirklicht, ohne sie auszuschließen. Diesen Brüdern und Schwestern ist es auch zu verdanken, dass Gemeinschaften sozial, wirtschaftlich, kulturell und geistlich wachsen können; und der Austausch verschiedener Traditionen bereichert das Volk Gottes. Engagieren wir uns alle für den Aufbau einer integrativeren und geschwisterlicheren Zukunft! Die Migranten müssen aufgenommen, begleitet, gefördert und integriert werden."
(vatican news-sst)
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