Papst zu Allerheiligen: „Sind wir Friedensstifter?“
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„Nehmen wir eine Seligpreisung, die große Aktualität hat: ,Selig, die Frieden stiften', und schon sehen wir, dass der Friede Jesu ganz anders ist als der Friede, den wir uns vorstellen,“ gab der Papst zu bedenken. „Wir alle sehnen uns nach Frieden, aber oft wollen wir einfach nur in Frieden, in Ruhe gelassen werden; wir wollen keine Probleme haben, sondern Ruhe. Jesus aber nennt nicht jene selig, die im Frieden sind, sondern jene, die Frieden stiften, Baumeister des Friedens, Friedensstifter sind. In der Tat muss der Friede aufgebaut werden, und wie jeder Bau erfordert dies Einsatz, Zusammenarbeit und Geduld.“
Frieden bauen durch Werke der Gerechtigkeit
„Brüder und Schwestern, lasst uns in uns gehen und uns fragen: Sind wir Friedensstifter?,“ so der Papst weiter. „Tragen wir in das Umfeld, wo wir leben, studieren und arbeiten, Spannungen, Worte, die verletzen, Klatsch, der vergiftet, Kontroversen? Oder öffnen wir den Weg zum Frieden: Vergeben wir denen, die uns verletzt haben, kümmern wir uns um die, die am Rande stehen, machen wir Ungerechtigkeiten wett, indem wir denen helfen, die weniger haben? Frieden bauen bedeutet genau das!“
Der Personalausweis der Christen
Die Seligpreisungen beherzigen, die Franziskus oft und gern als „Personalausweis“ der Christen bezeichnet, bedeute aber auch, dass man sich nicht der weltlichen Mentalität beuge, sondern „gegen den Strom schwimmt“.
„Es stellt sich jedoch eine letzte Frage, die für jede Seligpreisung gilt: Lohnt es sich, so zu leben? Ist das nicht eine Niederlage? Jesus gibt uns die Antwort: Die, die Frieden stiften, ,werden Kinder Gottes genannt werden': in der Welt scheinen sie fehl am Platz zu sein, weil sie sich nicht der Logik der Macht und der Überlegenheit unterwerfen, im Himmel werden sie Gott am nächsten, am ähnlichsten sein. Aber auch hier gilt, dass jene, die die Oberhand haben, leer ausgehen, während die, die jeden lieben und niemanden verletzen, gewinnen“, schloss der Papst seine Katechese am Hochfest Allerheiligen.
(vaticannews – skr
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