Papst: Freiwilligendienst kann Beitrag zu Frieden leisten
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Seine vorbereitete Rede händigte Papst Franziskus den Teilnehmern der Audienz aus; der Vatikan veröffentlichte sie anschließend. Anlass des Treffens war das 50. Gründungsjubiläum des italienischen Verbands internationaler, christlicher Freiwilligendienste, der 90 Organisationen versammelt. Papst Franziskus dankte in seiner offiziellen Ansprache den Freiwilligen für ihren Einsatz in 80 Ländern, um auf den Spuren des Evangeliums und basierend auf der kirchlichen Soziallehre Menschenrechte und Menschenwürde zu stärken, Armut und Ungerechtigkeit zu bekämpfen:
„Danke für das, was ihr tut und wie ihr es tut! Ihr seid ein schönes Beispiel für Mutter Kirche, die Hoffnung schafft, in einer Welt die sich an Skandale des Hungers und der Kriege gewöhnt hat. Euer Zeugnis ist eine konkrete Antwort für all jene, die nicht mehr an die Möglichkeit des Friedens glauben. Mit eurem Einsatz zeigt ihr, dass jedes kleine Mosaiksteinchen täglich dazu beitragen kann, das große Mosaik der Geschwisterlichkeit zu bilden".
Ganz besonders hob das Kirchenoberhaupt drei Aspekte christlicher Freiwilligendieste hervor: 1. die Öffnung hin zur ganzen Welt und die Förderung der geschwisterlichkeit unter allen Menschen, 2. die Stärkung des Friedens und 3. Entwicklungshilfe. Besonders auf das Thema Friede ging der Papst in der ausgehändigten Rede ausführlich ein:
„Ihr seid gerufen, den Frieden in euren Herzen zu fördern und ihn mit allen zu teilen, die ihr bei eurem Dienst trefft. Es ist das bedeutendste Geschenk, dass ihr dort, wo auch immer ihr hingeht, überbringen könnt, denn ,die Welt braucht keine leeren Worte, sondern glaubwürdige Zeugen, Handwerker des Friedens, die offen für den Dialog sind, ohne dabei jemanden auszuschließen oder zu manipulieren`(Vgl. Botschaft zum Weltfriedenstag 2020) ."
Hymne an die Geschwisterlichkeit
In seiner spontanen Ansprache würdigte der Papst den Freiwilligendienst als eine typisch italienische Charakteristik. Junge Menschen, die sich dem Freiwilligendienst verschrieben, stünden „vom Sofa“ auf, unterzögen sich den „Mühen des Rausgehens“, um konkret etwas für andere zu tun, mit offenen Herzen und Händen, unterstrich Franziskus. Dabei komme es zu freundschaftlichen und interessierten Begegnungen, im Gegensatz zu einer Zivilisation der Zusammenstöße, so der Papst angesichts andauernder Konflikte und Krisenherde.
Dabei werde die Freiwilligenarbeit keinesfalls bezahlt, erfordere vielmehr, dass die jungen Menschen ihre Zeit investierten, gab Franziskus zu bedenken. Auch Problemen und sogar Streit sollte nicht aus dem Weg gehen, denn auf gesunde Weise ausgetragen, sorge dieser oftmals gerade dafür, dass Probleme sich lösen ließen, solange man den anderen respektiere, gab Franziskus den jungen Menschen mit auf den Weg. Die Freiwilligenarbeit sei eine „Hymne an die Geschwisterlichkeit“, in der sie nicht nachlassen dürften, bat Franziskus seine Gäste, bevor er sie mit dem Apostolischen Segen verabschiedete.
(vatican news - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.