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Der Papst mit zwei Kindern der Katholischen Aktion am Fenster seines Arbeitszimmers Der Papst mit zwei Kindern der Katholischen Aktion am Fenster seines Arbeitszimmers

Papst: Den Wert von Menschen und Dingen schätzen lernen

Beim letzten Angelusgebet im Januar plädierte Franziskus für mehr Nächstenliebe und Gerechtigkeit in einer zunehmend menschenverachtenden Welt. Der Papst erinnerte daran, dass jeder Mensch ein heiliges und einzigartiges Geschenk sei, weshalb das Leben immer geachtet und gefördert werden müsse.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Bei seinen Betrachtungen ging der Papst von dem Text aus, der die Bergpredigt eröffnet: den Seligpreisungen, die Franziskus oft und gerne als „Personalausweis“ der Christen bezeichnet, weil sie den Lebensstil Jesu aufzeigten.

Thema der Katechese von diesem Sonntag war die erste Seligpreisung: „Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 5,3).

Die Seligpreisung der Armen bezieht Matthäus auf alle, die sich vor Gott arm wissen, also wissen, dass sie sich nicht selbst genügen und ihr Vertrauen auf Gott setzen. Sie sind für Gottes Gnade und Barmherzigkeit besonders offen.

Der Angelus mit Papst Franziskus - ein Bericht von Radio Vatikan

„Jene, die arm sind vor Gott schätzen das, was sie erhalten haben. Und deshalb wünschen sie auch, dass keine Gabe vergeudet wird,“ betonte Franziskus und erklärte, wie diese Haltung der Wegwerfkultur unserer Zeit eine Absage erteilt:

„Jesus zeigt uns, wie wichtig es ist, nichts zu verschwenden, zum Beispiel nach der Brot- und Fischvermehrung, als er fordert, dass die übrig gebliebenen Speisen eingesammelt werden, damit nichts verdirbt. Nichts zu verschwenden ermöglicht es uns, den eigenen Wert, den Wert von Menschen und Dingen schätzen zu lernen. Doch leider wird dieser Grundsatz häufig missachtet, vor allem in reicheren Gesellschaften, in denen eine Kultur der Verschwendung und des Wegwerfens vorherrscht.“

Der Wegwerfkultur entgegentreten

Eine menschenverachtende Kultur also, der man entgegentreten müsse. Und dazu, wie das aussehen kann, gab der Papst drei konkrete Ratschläge. Zunächst ginge es darum, das Geschenk nicht zu vergeuden, das wir selbst sind.

Jeder Mensch ist von Gott geliebt und wertvoll

„Jede Frau, jeder Mann ist nicht nur reich an Talenten, sondern auch an Würde; jeder wird von Gott geliebt und ist wertvoll. Jesus erinnert uns daran, dass wir nicht wegen dem selig sind, was wir haben, sondern wegen dem, was wir sind. Wahre Armut ist, wenn ein Mensch sich aufgibt, sich wegwirft, sich selbst vergeudet“, warnte Franziskus.

Doch wir müssten auch darauf achten, die Gaben nicht zu vergeuden, die wir haben, so der zweite Rat des Papstes.

„Jedes Jahr wird etwa ein Drittel der gesamten Lebensmittelproduktion der Welt verschwendet. Und das, während so viele Menschen hungern! Die Ressourcen der Schöpfung können nicht auf diese Weise genutzt werden! Die Güter müssen gehütet und geteilt werden, damit niemandem das Notwendige fehlt. Lasst uns nicht verschwenden, was wir haben, sondern eine Ökologie der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe verbreiten!“

Ist Gott mein wahrer Reichtum? 

„Und so werden vor allem die Schwächsten behandelt: ungeborene Kinder, alte Menschen, Bedürftige und Benachteiligte. Aber Menschen kann man nicht wegwerfen, niemals! Jeder Mensch ist ein heiliges und einzigartiges Geschenk, in jedem Alter und in jedem Zustand. Lasst uns das Leben immer achten und fördern!“, so der Appell des Papstes, der den Gläubigen abschließend noch folgende Gewissenserforschung ans Herz legte:

„Schaffe ich Platz für Gott, glaube ich, dass er mein Gut, mein wahrer und großer Reichtum ist? Glaube ich, dass er mich liebt, oder versinke ich in Trauer und werfe mich weg, darauf vergessend, dass ich ein Geschenk bin? Und weiter: Achte ich darauf, nichts zu verschwenden, gehe ich verantwortungsvoll mit den Dingen, den Gütern um? Bin ich bereit, sie mit anderen zu teilen? Und schließlich: Betrachte ich die zerbrechlichen Menschen als kostbare Gaben, die Gott mir anvertraut hat? Denke ich an die Armen, an die, denen das Nötigste fehlt?“

(vaticannews – skr)
 

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29. Januar 2023, 12:47

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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