Irak: Katholiken und Schiiten im Zeichen der Geschwisterlichkeit
Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot, Präfekt des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog, erläuterte in seiner Eröffnungsrede, dass „der Dialog zwischen den Religionen kein Zeichen von Schwäche ist, sondern eine Manifestation des Dialogs Gottes mit der Menschheit: Geschwisterlichkeit ist eine Herausforderung für die ganze Menschheit“. Dann kündigte er an, am Freitagmorgen zusammen mit Andrea Riccardi eine Botschaft des Papstes an Al Sistani zu überbringen.
Der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio erinnerte an das historische Treffen zwischen Franziskus und dem Großayatollah vor zwei Jahren in Najaf und betonte die Bedeutung des Zuhörens, „um aus den eigenen Vorurteilen und den Kategorien herauszukommen“, mit denen man dem Leben gegenübersteht. „Gläubige, in der Vielfalt der Traditionen und Theologien, repräsentieren ein Volk, das Geschwisterlichkeit sät und wachsen lässt. Es ist nicht nur eine Aktion von Führern, sondern auch von Völkern in der täglichen Praxis der Geschwisterlichkeit.“
Am ersten Tag der Konferenz, die der „Geschwisterlichkeit“ und dem „Gebet, den Armen und dem Frieden“ gewidmet war, erklärte Al-Ishkawari vom Hohen Schiitischen Seminar von Najaf, dass das Ziel „nicht darin besteht, die Religionen zu einer einzigen zu vereinen, sondern zu gemeinsam Gutes tun“. Während Shahid Al-Baghdadi von der allgemeinen Leitung des Imam-Ali-Schreins die Hoffnung äußerte, dass „das Treffen Teil eines größeren Projekts sein wird, mit dem Gelehrte und weise Männer, Christen und Muslime, einen Gedanken der Geschwisterlichkeit aufbauen können“.
Seit 2015, erinnerte der Generalsekretär des Al-Khoei-Instituts, Jawad Al-Kohei, habe man versucht, mit den „Freunden von Sant’Egidio“ einen intellektuellen Dialog zwischen Katholiken und Schiiten zu schaffen, „wobei wir in unserer Tradition bleiben, aber die gemeinsamen Aspekte der ethischen Werte und des gegenseitigen Respekts suchen“, so Al-Kohei.
Eine gläubige Seele, betonte der Patriarch von Bagdad der Chaldäer, Louis Raphaël Sako, „sollte niemals andere leiden lassen. Wir müssen die Mentalität erneuern, um eine Zukunft aufzubauen, in der niemand aus Gründen des Glaubens ausgegrenzt wird.“
(vatican news - mg)
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