Papst beim Regina Caeli: Freudige Verkünder des Evangeliums sein
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Bei seinen Überlegungen ging der Papst von dem Bericht im Markusevangelium aus, der die Begegnung der Frauen mit dem auferstandenen Jesus am Ostermorgen beschreibt.
Der gewaltsame Tod Jesu am Karfreitag hatte die Jünger zutiefst aufgewühlt, alle bisherigen Gewissheiten erschüttert. Und mit dieser Trauer um Jesus, ihrer Angst und der Sorge darüber, wie es nun weitergehen soll, waren die Frauen unterwegs zum Grab – und sollten so die ersten sein, die dem auferstandenen Jesus begegnet sind.
Sie ließen sich nicht lähmen von Trauer und Angst...
„Wie alle Jünger litten auch sie wegen der Art und Weise, wie die Geschichte Jesu geendet zu sein schien. Doch im Gegensatz zu den anderen blieben sie nicht zu Hause, ließen sich nicht lähmen von Trauer und Angst,“ führte der Papst aus. „Früh am Morgen, bei Sonnenaufgang, ziehen sie mit wohlriechenden Ölen los, um den Leichnam Jesu zu salben. Das Grab war versiegelt worden, und sie fragen sich, wer den Stein entfernt haben könnte (vgl. Mk 16,1-3). Aber ihr Wille, diese Geste der Liebe zu vollbringen, ist stärker als alles andere. Sie lassen sich nicht entmutigen, sie überwinden ihre Ängste, ihren Kummer. Das ist der Weg, um den Auferstandenen zu finden.“
Der Tod hat nicht das letzte Wort
Und die Frauen begannen, die Botschaft von der Auferstehung Jesu zu verbreiten: diese Botschaft der Hoffnung, die so immer weitere Kreise ziehen kann und die Zuversicht bringt, dass der Tod eben nicht das letzte Wort hat, wir nicht traurig und deprimiert durchs Leben gehen müssen.
„Jesus kommt ihnen entgegen, als sie sich anschicken, ihn zu verkünden! Das ist schön: Wenn wir den Herrn verkünden, kommt der Herr zu uns. Manchmal denken wir, dass wir Gott nahe sein können, wenn wir ihn ganz für uns behalten; wenn wir uns nämlich öffnen und darüber sprechen, hagelt es Urteile und Kritik – und vielleicht wissen wir nicht, wie wir auf bestimmte Fragen oder Provokationen reagieren sollen. Und dann ist es besser, gar nicht erst nicht darüber zu sprechen. Stattdessen kommt der Herr, wenn wir ihn verkünden.“
Als erstes hätten die Frauen die frohe Botschaft also mit ihren Freunden geteilt. Und das würden schließlich auch wir tun, wenn wir eine gute Nachricht erhielten, spann der Papst den Bogen zu unserer Zeit und gab abschließend zu bedenken:
„Brüder und Schwestern, fragen wir uns angesichts dieser Erfahrung der Frauen: Wann habe ich das letzte Mal Zeugnis abgelegt von Jesus? Was tue ich heute, damit die Menschen, denen ich begegne, die Freude an der Verkündigung Jesu erfahren? Und weiter: Kann jemand, der an mich denkt, sagen: Dieser Mensch ist heiter, er ist glücklich, er ist gut, weil er Jesus begegnet ist? Bitten wir die Gottesmutter, dass sie uns hilft, freudige Verkünder des Evangeliums zu sein.
(vatican news)
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