Papst in Ungarn: Treffen mit griechisch-katholischer Gemeinde
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die letzte Station an diesem Samstagvormittag des Papstes in Budapest war der Besuch in der griechisch-katholischen Gemeinde. „Von Papst Johannes Paul II. haben wir die wichtige Wahrheit gelernt, dass die Kirche Christi mit zwei Lungenflügeln atmet, dem Geist des Ostens und dem Geist des Westens, die zusammen den Mystischen Leib lebendig machen.“ Mit diesen Worten begrüßte Fülöp Kocsis, Metropolitan-Erzbischof der Eparchie Hajdudorog für die Katholiken des byzantinischen Ritus, Papst Franziskus bei der Begegnung zwischen dem Papst und der griechisch-katholischen Gemeinde in Budapest.
Brücke zwischen den Schwesterkirchen sein
„Für uns griechisch-katholische Gläubige ist die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche besonders wichtig. Seit unserer Geburt, seit unseren ersten Vereinigungen, haben wir wegen dieser doppelten Zugehörigkeit viel zu leiden gehabt. Unsere Märtyrer starben nicht nur für ihren christlichen Glauben, sondern vor allem für ihre Treue zur katholischen Kirche: Statt sich dem Diktat der kommunistischen Gewalt zu beugen, blieben sie der katholischen Kirche treu und starben dafür“, fügte er hinzu und bekräftigte, dass „niemand daran zweifeln kann, dass wir, während wir versuchen, unseren östlichen Wurzeln treu zu bleiben, uns nicht trennen wollen, sondern eine Brücke zwischen den beiden Schwesterkirchen werden wollen, weil wir in gewissem Sinne zu beiden gehören. Ihr heutiger Besuch ist eine starke Bestätigung dafür, dass wir gleichberechtigte Mitglieder der katholischen Familie sind, und wir versprechen, uns dafür einzusetzen, allen eine Botschaft der Einheit und Geschwisterlichkeit zu überbringen“, schloss er.
In Ungarn gehören etwas mehr als 300.000 Gläubige der griechisch-katholischen Kirche an. Es handelt sich um eine Kirche sui iuris, also mit eigenem Kirchenrecht. Die Gemeinde schenkte dem Papst einen selbstgestrickten byzantinischen Rosenkranz sowie eine Ikone.
Hintergrund
2015 hatte Papst Franziskus die griechisch-katholische Kirche in Ungarn neu organisiert und zu einer Metropolitankirche mit mehr Eigenständigkeit erhoben. Seither bestehen die Kirchenstrukturen aus der Erzeparchie Hajdudorog und den beiden ihr unterstellte Eparchien Nyiregyhaza und Miskolc.
Mit dem Besuch in der Kirche „Schutz der Muttergottes“ endete die erste Hälfte des Tagesprogramms von Franziskus. Am Nachmittag wird er sich mit etwa 10.000 Jugendlichen in der ungarischen Hauptstadt treffen.
(vatican news)
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