Pater Kornél Fábry, Direktor des Nationalen Pastoralen Instituts in Ungarn Pater Kornél Fábry, Direktor des Nationalen Pastoralen Instituts in Ungarn 

Franziskus in Ungarn: Papst trifft mehrmals junge Leute

Im Rahmen der Ungarnreise des Papstes sind bei mehreren Gelegenheiten Begegnungen mit jungen Gläubigen vorgesehen. Am Samstag besucht Franziskus Kinder mit Sehbehinderungen und trifft Flüchtlinge, danach wendet er sich in einem Stadion in Budapest an Jugendliche. Am Sonntag kehrt er nach einer großen Heiligen Messe in einer katholischen Universität ein. Pater Kornél Fábry hat mehr Details.

Andrea De Angelis und Anne Preckel - Vatikanstadt

Die Vorbereitungen für den Papstbesuch ab Freitag in Ungarn laufen auf Hochtouren und finden „im Geist der Freundschaft und des Gebetes“ statt, sagte uns der Direktor des Nationalen Pastoralen Instituts in Ungarn im Interview.

„Der Papst wird diesmal nicht wie beim Internationalen Eucharistischen Kongress nur Bischöfe und Ordensleute treffen, sondern auch Priester und Seminaristen, die in den Pfarreien arbeiten“, so Pater Kornél Fábry. Er war Generalsekretär für den 52. Internationalen Eucharistischen Kongress, zu dem Papst Franziskus 2021 in Ungarn war. Pater Fábry verweist vor allem auf die Begegnung mit Jugendlichen in der „Laszlo Papp“-Sport-Arena am kommenden Samstag in Budapest.

„Es gibt viele junge Menschen, die mit Franziskus beten wollen.“

„Wenn man sich die Zahl der Anfragen für das Treffen im Stadion ansieht, sieht man, dass es mehr sind als die verfügbaren Plätze, nämlich 11.000. Es werden viele junge Leute aus den Pfarreien kommen, aber auch von den Universitäten, nicht nur von den katholischen. Der Papst wird zwei Treffen mit ihnen haben: mit den Jugendlichen im Stadion und am letzten Tag mit der Welt der Kultur und der Universitäten. Es gibt viele junge Menschen, die mit Franziskus beten wollen. Wir bereiten uns auf dieses Treffen vor, indem wir Christus vivit lesen, das apostolische Schreiben des Papstes, das sich an die jungen Menschen richtet.“

Familien- und Jugendpastoral

Ungarns Kirche sei in der Familien- und Jugendpastoral sehr engagiert, so der Direktor des Nationalen Pastoralen Instituts weiter. In einem zunehmend säkularen Kontext bemühe man sich um einen Dialog der Generationen und eine Kultur der Fürsorge, um Tendenzen der Wegwerfgesellschaft entgegenzuwirken. Das Thema Dialog wird auch im Logo zur Papstreise hervorgehoben, in dem eine Brücke zu sehen ist.

„In Ungarn leben die Familien nicht mehr zusammen, früher lebten verschiedene Generationen zusammen. Auf dem Land gibt es große Häuser, da haben früher alle zusammengewohnt. Heute ist das sehr selten. Trotzdem fördern wir in unseren Kirchen den Dialog zwischen Jung und Alt, zum Beispiel in der Liturgie. Auch mit moderneren Liedern, mit gegenseitigem Zuhören. Das ist eine pastorale Aufgabe: die Einheit zwischen Jung und Alt zu fördern. In der Pfarrei, in der ich früher tätig war, waren alle Feste für Familien, auch für Großeltern. Ihnen zuzuhören, sie willkommen zu heißen ist wichtig, sie sind unsere Weisen! In unserer Zeit, in der das Internet so weit von den Älteren entfernt zu sein scheint, beobachte ich oft, dass es die Enkel sind, die ihren Großeltern beibringen, wie man Chatrooms und das Internet benutzt. Das ist schön, wir kommen gemeinsam voran.“

Besuch bei Kindern mit Sehbehinderung

Während seiner dreitägigen Ungarnvisite wird der Papst am 29. April in Budapest bei einem privaten Besuch Kinder und junge Menschen mit Behinderungen im katholischen Batthyány-Strattmann-Blindeninstitut treffen. Ungarns Kirche biete auch Seelsorge für Menschen mit Behinderungen an, so Pater Fábry.

„Es gibt Priester, die zum Beispiel in der Erzdiözese Budapest dafür zuständig sind, blinden Menschen bei der Teilnahme an der Liturgie zu helfen. Ich denke, es ist sehr wichtig, spezielle Veranstaltungen zu organisieren, um sie einzubeziehen. Ich denke da an Messen, die speziell für Behinderte gestaltet werden – denn sie sind ein Reichtum der Kirche. Die Begegnung des Papstes mit diesen Kindern ist wirklich wichtig, es wird ein privater Moment mit diesen Kindern und ihren Eltern sein. Der Bischof von Rom möchte Zeit mit ihnen verbringen, um sie zu ermutigen.“

Soziale Schwerpunkte im Reiseprogramm

Papst Franziskus reist zum zweiten Mal in seinem zehnjährigen Pontifikat nach Budapest. Nach einem nur siebenstündigen Kurzbesuch zum Eucharistischen Weltkongress 2021 kommt das Kirchenoberhaupt von 28. bis 30. April zu einem offiziellen Pastoralbesuch nach Ungarn.

Mit Blick auf die gesundheitlichen Beeinträchtigungen des 86-jährigen Pontifex beschränkt sich das Programm auf die Hauptstadt Budapest. Höhepunkte sind die Sonntagsmesse auf dem Kossuth-Platz vor dem Parlament und eine große Jugendbegegnung. Auch setzt das Besuchsprogramm soziale Schwerpunkte. International wird eine Papstrede vor politischen Autoritäten und Vertretern aus Diplomatie und Zivilgesellschaft mit Spannung erwartet. Vorgesehen sind auch Treffen mit Staatspräsidentin Katalin Novák und Regierungschef Viktor Orbán.

Der Pastoralbesuch des Papstes steht unter dem Leitwort „Christus ist unsere Zukunft“ (Krisztus a Jövönk).

(vaticana news)
 

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25. April 2023, 10:22