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Papst Franziskus Papst Franziskus 

Papst: Das Wort ist ein Werkzeug für alles, was in uns ist

Die Worte der Schriftsteller haben Papst Franziskus geholfen, sich selbst, die Welt und sein Volk zu verstehen, aber auch das menschliche Herz zu vertiefen, sein persönliches Glaubensleben und sogar seine pastorale Aufgabe, „auch jetzt in diesem Amt“, genauer zu betrachten. Dies sagte Franziskus an diesem Samstagmorgen bei der Audienz für die Teilnehmer der Konferenz von „La Civiltà Cattolica“ mit der Georgetown University zum Thema der globalen Ästhetik der katholischen Vorstellungskraft.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Das literarische Wort sei wie „ein Stachel im Herzen“, der einen zum Nachdenken anrege und einen „auf den Weg“ bringe. Die Poesie sei allen zugänglich, sie versetze einen jeden an einen anderen Ort. Aus dieser persönlichen Erfahrung heraus teilte der Papst einige Gedanken über die Bedeutung der Kunst und Kultur. Unter den Gästen im Vatikan war auch Hollywood-Regisseur Martin Scorsese mit seiner Familie. Zu denen, die Kunst machen, sagte der Papst:

„Ihr seid - um Paul Claudel zu zitieren - ein 'Auge, das zuhört'. Die Kunst ist ein Gegenmittel gegen die Mentalität des Kalküls und der Uniformität; sie ist eine Herausforderung für unsere Vorstellungskraft, für unsere Art, die Dinge zu sehen und zu verstehen. Und in diesem Sinne ist das Evangelium selbst eine künstlerische Herausforderung, mit einer ´revolutionären´ Ladung, die ihr durch euer Genie zum Ausdruck bringen sollt, mit einem Wort, das protestiert, ruft, schreit. Heute braucht die Kirche eure Geisteskraft, denn sie muss protestieren, rufen und schreien!“

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Die Tiefen des Herzens

Oft seien die Ängste in den Tiefen des Herzens vergraben, fügte er hinzu. Da sei die Arbeit von Dichtern, Geschichtenerzählern, Filmemachern und Künstlern wichtig und zwar all dem, was die Menschen leben, fühlen, träumen und erleiden, Leben einzuhauchen und Worte zu geben, Harmonie und Schönheit zu schaffen. Und dann erklärte er:

„Es ist eine evangelische Arbeit, die uns auch hilft, Gott als den großen Dichter der Menschheit besser zu verstehen. Wird man Sie kritisieren? Gut so! Tragen Sie die Last der Kritik, und versuchen Sie auch, aus der Kritik zu lernen. Aber hören Sie trotzdem nicht auf, originell und kreativ zu sein. Verlieren Sie nicht das Wunder, lebendig zu sein. Verlieren Sie nicht das Wunder, am Leben zu sein.“

Aufforderung an alle Künstler

Der dritte Punkt, den er hervorhob, war eine Aufforderung an alle Künstler, zu denjenigen zu gehören, die unsere Vorstellungskraft prägen:

„Das ist wichtig. Ihr Werk hat nämlich Auswirkungen auf die geistige Vorstellungskraft der Menschen unserer Zeit, vor allem in Bezug auf die Gestalt Christi. In unserer Zeit brauchen wir - wie ich bereits gesagt habe - den Genius einer neuen Sprache, von kraftvollen Geschichten und Bildern, von Schriftstellern, Dichtern, Künstlern, die fähig sind, der Welt die Botschaft des Evangeliums zu verkünden und uns Jesus sehen zu lassen.“

Martin Scorsese gehört zu den einflussreichsten Regisseuren des zeitgenössischen US-amerikanischen Kinos. Scorsese ist derzeit auf Tour in Rom und Bologna. Nachdem der Regisseur in Cannes den gefeierten Film „Killers of the Flower Moon“ vorgestellt hat, wird er in den kommenden Tagen in Rom und Bologna eine Reihe von Treffen mit Fans seines Films veranstalten.

(vatican news)

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27. Mai 2023, 11:26