Panzersperren in einem Park in Kyiv Panzersperren in einem Park in Kyiv 

Ukraine: „Weg zum Frieden führt auch über Kirchen“

Der Weg zum Frieden in der Ukraine führt auch über eine „umfassende Vergangenheits- und Gegenwartsbewältigung“ zwischen den involvierten orthodoxen Kirchen in der Ukraine bzw. jener des Moskauer Patriarchats.

Das betonte der Wiener Ostkirchen-Experte Thomas Németh bei einem Podiumsgespräch an der Universität Wien. Aktuell stünden die Kirchen in einem starken Konkurrenz- und Konfliktverhältnis zueinander, langfristig werde man allerdings um einen Dialog nicht herumkommen. Gerade die Rolle der russisch-orthodoxen Kirche und ihres Patriarchen Kyrill sei problematisch. In einem Dialogprozess komme der Theologie eine wichtige Rolle zu, zeigte sich Németh überzeugt.

Doppelte Flucht

Der „Paneuropa“-Präsident und Medienunternehmer Karl Habsburg berichtete bei derselben Veranstaltung über die Situation seines Radiosenders „Kraina FM“ und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese mussten bereits zweimal flüchten - zunächst 2014 aus dem besetzten Donbass und mit dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 aus der Stadt Butscha. Heute sendet der Sender über UKW sowie MW und digital in der Ukraine und auf die besetzte Krim sowie nach Russland hinein.

Auf die Frage nach einer etwaigen Medien-Zensur seitens der ukrainischen Regierung angesprochen, hielt Habsburg fest, dass er in seiner Tätigkeit als freier Radiounternehmer keineswegs eingeschränkt werde. Aber natürlich haben Regierung und Militär ein Interesse, unmittelbar gefechtsrelevante Informationen zu kontrollieren und koordinieren, um die Sicherheit der Soldaten und den möglichen Erfolg von militärischen Vorhaben nicht zu gefährden. Das sei im Krieg nicht anders zu erwarten und bis zu einem gewissen Grad auch legitim.

(kap – sk)
 

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07. Mai 2023, 09:57