Papst feiert Vigil mit 1,5 Millionen Jugendlichen in Lissabon
Die Samstagabends-Vigil gilt als geheimer Höhepunkt bei jedem Weltjugendtag: An die eineinhalb Millionen junge Menschen aus aller Welt strömten auch diesmal zusammen, um vor dem Altarsakrament ihren Glauben zu feiern, Christus in die Mitte zu stellen und sich zugleich als Teil einer großen Weltkirche zu erleben. Die Vigil in Lissabon fand im weitläufigen Tejo-Park auf dem „Campo da Graça“, wörtlich: „Feld der Gnade“ statt und bestand aus zwei Teilen: einer künstlerischen Performance, ausgeführt von 50 Jugendlichen aus 21 Ländern und angereichert mit Musik und Drohnenvideos, sowie einer mit Stille durchsetzten Eucharistischen Anbetung. Dazwischen sprach Papst Franziskus, und zwar fast ausschließlich in freier Rede.
Freude sei immer missionarisch, sagte das Kirchenoberhaupt den jungen Menschen. Sie sollten sich einmal überlegen, wer in ihrem Leben eine „Wurzel der Freude" gewesen sei - Eltern? Freunde? - und dann ihrerseits zu Wurzeln der Freude für andere werden. Auch empfahl Franziskus den Jugendlichen, im Leben immer voranzugehen, dafür zu trainieren, nach einem Irrtum, einen Straucheln, wieder aufzustehen und auch anderen beim Aufstehen zu helfen. Seine improvisierte Rede schloss der Papst mit dem Rat: „Trainiert jeden Tag im Leben. Im Leben ist nichts umsonst, alles muss bezahlt werden. Nur eines ist umsonst: die Liebe von Jesus! Mit dieser Freiheit, die wir haben - der Liebe Jesu - und mit dem Willen zu gehen, lasst uns in der Hoffnung gehen, lasst uns auf unsere Wurzeln schauen und vorwärts gehen, ohne Angst. Habt keine Angst!"
Danach senkte sich Stille über den Tejo-Park, als das Allerheiligste zur Anbetung ausgestellt wurde. Viele junge Menschen verehrten das Altarsakrament auf Knien, Weihrauch stieg zum Himmel. In einer Betrachtung hieß es: „Herr, hilf mir, missionarisch zu sein und dein Wort zu verkünden. Und lass mich nie vergessen, dass das alles nichts wert ist, wenn ich keine Liebe habe.“
Tanz, Musik - und Begegnung mit Gott
Zuvor hatte bereits die künstlerische Performance auf die Anbetung hingeführt. Mit Mitteln des Tanzes und der Musik gaben die jungen Mitwirkenden in marianisch blauen Kostümen die Geschichte einer verwandelnden Begegnung wieder. Ein junger Priester und ein 18-jähriges Mädchen aus Mosambik erzählten, wie Gott konkret und persönlich ihr Leben formte. Motto des Weltjugendtages 2023 in Lissabon ist: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“.
Ausblick auf Sonntag
Am Sonntag feiert Franziskus am selben Ort die Heilige Messe mit den Jugendlichen, der krönende Abschluss eines jeden Weltjugendtages. Am Nachmittag steht noch eine Begegnung mit Freiwilligen auf dem Programm, am späten Abend wird der Papst in Rom zurück erwartet.
(vatican news – gs)
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