Papst: Geiseln freilassen, Zivilisten schonen, humanitäres Recht achten
„Ich lade die Gläubigen ein, sich der Kirche im Heiligen Land anzuschließen und sich heute dem Gebet und Fasten für den Frieden zu widmen. Die Geiseln sollen befreit werden, Zivilisten dürfen keine Opfer des Konflikts werden und das humanitäre Recht muss beachtet werden“, so der Papst von seinem Account @pontifex_de. In der italienischsprachigen Version seines Tweets findet sich auch der Nachsatz: „damit kein unschuldiges Blut vergossen wird“.
An diesem Dienstag betet die Kirche im Heiligen Land für Frieden. Zahlreiche Pfarreien und Ordensgemeinschaften in vielen Orten, darunter auch die deutschsprachige Dormitio-Abtei in Jerusalem, haben sich der Einladung angeschlossen.
Patriarchalvikar berichtet von der Situation der Flüchtlinge
Unterdessen berichtet der Vikar für Jordanien des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, William Shomali, dass die christlichen Flüchtlinge, die in der Gaza-Gemeinde Zuflucht gefunden haben, zwar momentan mit dem Nötigsten versorgt werden, es allerdings an Treibstoff mangele, um Strom zu erzeugen.
Zu Israels militärischen Plänen und möglichen Bodenangriffen auf den Gazastreifen sagte der Militärsprecher Daniel Hecht, dass diese anders als erwartet ausfallen könnten. „Wir bereiten uns vor“, erklärte er am Dienstagmorgen in einem Briefing, „aber wir haben nicht gesagt, wie unsere Pläne aussehen werden. Alle reden von der Bodenoffensive. Es könnte aber auch etwas anderes sein.“ Dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zufolge gibt es in den Geschäften in Gaza nur noch genug Lebensmittel für vier bis fünf Tage. „Wir verfolgen den Verlauf der Ereignisse in Gaza und das Leben der Christen in der lateinischen Gemeinde Stunde für Stunde“, sagt William Shomali, Vikar des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, gegenüber Radio Vatikan - Vatican News. „Wir helfen den Menschen durch humanitäre Organisationen und verschiedene christliche Einrichtungen vor Ort, katholische Dienste wie Catholic Relief Service, die päpstliche Mission, Caritas und andere.“
Reserven sind rar
Diese verfügten über ein Lager für Lebensmittel und Wasser, ebenso wie Bargeld, um die verschiedenen Organisationen und Familien vor Ort zu unterstützen. 400 und 500 Menschen hielten sich derzeit in der lateinischen Gemeinde auf; ähnlich sehe es in der orthodoxen Gemeinde aus, außerdem seien Christen auch im anglikanischen Krankenhaus untergekommen. Alle seien nahe beieinander untergebracht, was den Vorteil biete, dass man sich besser um sie kümmern könne, erläutert Bischof Shomali: „Sie essen überall gemeinsam, und wenn wir Wasser bringen, ist es für alle da“, sagt er und erklärt, dass man Treibstoff benötige, um Strom zu erzeugen. Diesen brauche man vor allem, um Wasser aus dem Untergrund zu pumpen. „In der lateinischen Gemeinde haben wir einen Brunnen, aus dem wir Wasser holen können, aber nur, wenn es Strom gibt. Wenn die Blockade des Gazastreifens anhält, wird es an notwendigen Dingen mangeln. Bislang können wir das Nötigste finden, aber zu einem hohen Preis: eine Flasche Wasser, die früher 2 Euro kostete, kostet jetzt etwa 6 Euro: das ist zu viel für die Menschen. Glücklicherweise können wir manchmal das Nötigste wie Wasser und Lebensmittel kaufen und erhalten es manchmal kostenlos von den verschiedenen Organisationen, aber wir sind besorgt über die Zukunft.“
Der Tag des Gebets für den Frieden
Für den Dienstag hat die Kirche im Heiligen Land einen Tag des Gebets und des Fastens für den Frieden ausgerufen, an dem alle Kirchen weltweit teilnehmen sollten: „Wir glauben und haben das Vertrauen, dass der Herr uns immer erhört und dass der Glaube Berge versetzt. Wir bitten den Herrn um ein Ende des Krieges, um Frieden und Gerechtigkeit statt Gewalt und Repressalien. Wir hoffen auf einen Waffenstillstand und Frieden in Gaza.“
(vaticannews - cs)
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