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Das Kreuz, Symbol des Martyriums Das Kreuz, Symbol des Martyriums 

Franziskus: Unsere Zeit ist eine Zeit der Märtyrer

Heiligkeit hat drei Dimensionen: gemeinschaftlich, familiär und märtyrerisch. Daran erinnerte der Papst bei der Audienz für die Teilnehmer einer Konferenz über die gemeinschaftliche Dimension der Heiligkeit an diesem Donnerstag. Im Rahmen der vom Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse organisierten Veranstaltung erinnerte er auch an das Beispiel heiliger Ehepaare, die Familie Ulma in Polen oder die 21 Kopten, die von IS-Terroristen in Libyen ermordet wurden.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Heiligkeit ist wie eine „Familie“ in dem Sinne, dass „sie ein Weg der Gemeinschaft ist, den man zu zweit gehen muss“. So erläuterte der Papst, was er unter „Heiligkeit“ versteht.

Und gezeigt hätten uns diesen Weg Menschen wie die Eltern der heiligen Therese von Lisieux oder die polnische Familie Ulma, die von den Nazis ermordet und im September in Polen seliggesprochen wurde. Die Heiligkeit „vereine“ auch, führte Franziskus weiter aus: „Sie vereint sich mit Gott und mit den Brüdern und Schwestern und führt zu einer Umarmung der Einheit und des Friedens, die die Welt heute braucht.“ Vor allem aber sei die Heiligkeit „märtyrerisch“, wie die lange Geschichte der Zeugen zeigt: von den Märtyrern der ersten Jahrhunderte bis zu den 2015 in Libyen von Islamisten ermordeten Kopten, die für ihren Glauben getötet wurden - oder Asia Bibi, das katholische Bauernmädchen aus Pakistan, Protagonistin einer gerichtlichen Odyssee, die neun Jahre dauerte. Ihr Leben sei geprägt gewesen von Todesurteilen wegen Blasphemie und Gefängnis bis zu ihrem endgültigen Freispruch. Franziskus sagte:

„So viele Jahre war sie im Gefängnis, und ihre Tochter brachte ihr die Eucharistie... So viele Jahre bis zu dem Moment, in dem die Richter sie für unschuldig erklärten. Fast neun Jahre christliches Zeugnis! Sie ist eine Frau, die weiterlebt, und es gibt so viele wie sie, die Zeugnis ablegen für den Glauben und die Nächstenliebe.“

Hier im Audio
Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Papst Franziskus empfing die Teilnehmer der dreitägigen Konferenz „Die gemeinschaftliche Dimension der Heiligkeit“, die vom Dikasterium für die Heiligsprechungsprozesse organisiert wurde und vom 13. bis 15. November im Patristischen Institut Augustinanum in Rom stattfand, in Audienz. An den Präfekten, Kardinal Marcello Semeraro, Obere, Beamte, Postulanten und Mitarbeiter gerichtet, erinnerte der Papst an drei „Aspekte“ der Heiligkeit, angefangen bei der „gemeinschaftlichen Dimension“, die dem Zweiten Vatikanischen Konzil so sehr am Herzen lag und die Johannes Paul II. in das übersetzt hatte, was er die „allgemeine Berufung zur Heiligkeit“ nannte: also den an alle gerichteten Ruf, heilig zu werden.

Alle können heilig werden

Eine Perspektive, die sich im Laufe der Zeit entwickelt habe, wie die große Zahl der Selig- und Heiligsprechungen von Männern und Frauen zeigt, die verschiedenen Lebensständen angehören: Ehegatten, Zölibatäre, Priester, gottgeweihte Männer und Frauen, Laien aller Altersstufen, Familien. Er denke an die Märtyrer, an „alle Brüder und Schwestern, die zum heiligen gläubigen Volk Gottes“ gehören oder - wie der Papst weiter sagte - die so genannten „Heiligen von nebenan“: „Mitglieder unserer Gemeinschaften, die in den kleinen Dingen des täglichen Lebens eine große Nächstenliebe gelebt haben, trotz ihrer Grenzen und Fehler, und Jesus bis zum Ende gefolgt sind“.

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Therese von Lisieux weist auf das Wesentliche in der Kirche hin

Sie seien Beispiele für eine „Heiligkeit, die verbindet“, in dem Sinne, dass sie - wie Franziskus erklärte - „nicht nur ein persönliches, sondern auch ein gemeinschaftliches Ereignis ist“. Denn „wenn Gott den Einzelnen beruft, geschieht dies immer zum Wohl aller“. In diesem Sinne erinnerte der Papst an die Worte der heiligen Therese vom Kinde Jesus, der er zum 150. Jahrestag ihrer Geburt das Apostolische Schreiben „C'est la confiance“ gewidmet hat:

„Es ist die Evangelisierung 'durch Anziehung'. Es ist das Zeugnis: Es ist die Frucht der höchsten mystischen Erfahrung der persönlichen Liebe und der "Mystik von uns.“

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Heilige Paare

Dieses „Wir“ nehme die Dimension einer „familiären“ Heiligkeit an. In der Kirche gebe es viele Beispiele für heilige Ehepaare, in denen jeder Ehepartner ein Werkzeug für die Heiligung des anderen gewesen sei. Papst Franziskus zitierte einige von ihnen: Luigi und Zelia Martin; die Seligen Luigi und Maria Beltrame Quattrocchi; die Ehrwürdigen Tancredi und Giulia di Barolo sowie Sergio und Domenica Bernardini. Und nicht zuletzt Jozef und Wiktoria Ulma und ihre sieben Kinder, die von den Nazis grausam ermordet wurden, weil sie Juden in ihrem Haus versteckt hatten.

Abschließlich betonte Franziskus:

„Ja, denn Heiligkeit ist auch märtyrerisch. Sie ist ein starkes Modell, für das wir viele Beispiele in der Geschichte der Kirche haben, von den Gemeinschaften der Anfänge bis zur heutigen Zeit, durch die Jahrhunderte hindurch und in den verschiedenen Teilen der Welt“, stellt der Papst fest. „Es gibt keine Epoche, die nicht ihre Märtyrer gehabt hätte, bis zum heutigen Tag. Und vergessen wir nicht die unsere, die so viele Märtyrer hat!“

(vatican news)

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

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16. November 2023, 13:59