Pater Maccalli beim Papst: „Ich habe ihm von meiner Befreiung erzählt“

Mario Galgano - Vatikanstadt

„In dem Moment, als ich befreit werden sollte, sagte ich zu einem meiner Gefängniswärter: ,Möge Gott uns eines Tages begreifen lassen, dass wir alle Geschwister sind'.“ So erzählt Pater Pier Luigi Maccalli, Missionar der Afrikanischen Missionsgesellschaft, von den letzten Momenten seiner Odyssee, die im Jahr 2018 durch islamistische Fundamentalisten in Niger ihren Anfang nahm.

„Ich habe dem Papst meine Geschichte - die in dem Buch „Ketten der Freiheit“ enthalten ist - über meine zwei Jahre lange Gefangenschaft in der Sahel-Wüste in Mali überbracht“, sagt der Missionar gegenüber Radio Vatikan. „Jetzt bin ich frei, um Vergebung freizusetzen und jeden Anflug von Gewalt im Keim zu ersticken“, heißt es in dem Buch, das, wie er betont, „kein ,Tagebuch der Gefangenschaft' ist, sondern eine Geschichte der Vergebung, der inneren Mühsal, des großen Schweigens, der Läuterung, der Rückkehr zu den Ursprüngen, zum Wesentlichen, und gleichzeitig eine Reise“.

Pater Maccalli spricht gegenüber Radio Vatikan von seiner Erfahrung, sich „als freier Missionar in voller Harmonie mit Papst Franziskus und mit dem Stil der Peripherie“ nahe zu fühlen. Und dem Papst legte er auch einige seiner Gedanken vor, die er vor kurzem geschrieben hatte, und zwar „über die Bedeutung der Geschwisterlichkeit unter den Menschen, über den Frieden, der in jeder Hinsicht angestrebt werden muss, ohne den Hass in dieser Zeit des Krieges weiter zu schüren“.

Zahlen und Fakten über die heutige Sklaverei

Das Wort „Freiheit“ fand übrigens am Mittwoch auf dem Petersplatz auch in anderen Geschichten über moderne Sklaverei Widerhall, die auch im „Globalen Sklaverei-Index 2023“ enthalten sind. Diese Zahlen und Statistiken wurden dem Papst während der Generalaudienz von einer Delegation von „Walk Free“ vorgestellt, einer internationalen Gruppe, die sich dem Kampf gegen alle Formen der Sklaverei verschrieben hat, indem sie in Zusammenarbeit mit Regierungen, Unternehmen, religiösen Führern und Organisationen, die sich an vorderster Front für die Opfer einsetzen, einen Systemwechsel vorschlägt.

(vatican news)