Papst-Besuch in einer römischen Peripherie mit 30 Priestern
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Bischof kehrt zu seinen Priestern zurück: Nach den römischen Pfarreien Santa Maria della Salute und Santa Maria Madre dell'Ospitalità besuchte Papst Franziskus am Freitagnachmittag, 21. Dezember, erneut eine Pfarrei am Stadtrand von Rom. Es handelt sich um San Giorgio in Acilia, eine Pfarrei, die nach dem Märtyrer von Kappadokien benannt ist. Die Gemeinde mit einer modernen Struktur, die auf der Südseite der Via Ostiense zwischen Casal Bernocchi und Casalpalocco steht, besteht vorwiegend aus Sozialwohnungen. Es herrscht dort die typische Atmosphäre einer alten Vorstadt, die noch an den Besuch von Papst Paul VI. im Jahr 1971 erinnert. Damals hatte Paul VI. die Bewohner „dieses neuen Viertels“ kennenlernen wollen, denn - wie er sagte – „sie lebten in Leiden und daher seid ihr meinem Herzen nahe, aufgrund meiner Mission, die jene Christi ist“.
Nach mehr als fünfzig Jahren kehrte somit ein Papst an diese Orte zurück. Franziskus kam mit seinem üblichen Wagen nach einer etwa fünfzigminütigen Fahrt von Casa Santa Marta gegen 16.30 Uhr in der Pfarrei an und wurde von der Gemeinschaft der „Söhne der Nächstenliebe – Canossianer“ empfangen, der sowohl die Pfarrei als auch das Pastoralzentrum anvertraut sind, dann von den Priestern der XXVII. Präfektur und den Präfekten des südlichen Sektors der Diözese Rom. Insgesamt waren etwa dreißig Priester anwesend, begleitet vom Bischof des Sektors, Dario Gervasi, dem Pfarrer Pater Antonio Romeo Vettorato und dem kirchlichen Präfekten Pater Angelo Compagnoni, Pfarrer von San Timoteo.
Zwei Stunden Dialog mit Priestern über pastorale Themen
Mit ihnen verweilte der Papst, an einem kleinen Tisch mit rotem Tischtuch sitzend, unmittelbar nach einem Eröffnungsgebet etwa zwei Stunden lang in einem wechselseitigen Gespräch im Pastoralzentrum St. Gianna Beretta Molla, einem Nebengottesdienstraum der Pfarrei. „Eine schöne und sogar bewegende Begegnung“, beschrieb Bischof Gervasi und sprach von einer „sehr herzlichen, menschlichen und liebevollen Atmosphäre“ und einem „freundschaftlichen“ Gespräch mit den Priestern: „Wir fühlten uns wie Kinder, die um ihren Vater stehen und von ihm ermutigt werden. Es gab Raum für Fragen und wir gingen glücklich nach Hause.“
Zu den angesprochenen Themen gehörten die Erfahrung der Priester, die Gastfreundschaft, die Nähe zum Volk, die Synodalität und der synodale Prozess, der die Kirche auf die Zukunft hin ausrichtet.
Nächstenliebe und Solidarität
Nach dem Gespräch mit den Priestern begrüßte Papst Franziskus die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Einrichtung. Das Zentrum, in dem das Treffen stattfand, ist der heiligen Gianna Beretta Molla gewidmet und wurde von deren Schwester Virginia, die in Acilia tätig war, erbaut und ist voll von karitativen und solidarischen Aktivitäten. „Jeden Morgen beginnen wir mit der Verteilung des 'Täglichen Brotes'“, sagt Pater Vettorato. Am Abend besucht die Gruppe von Freiwilligen die Bäckereien in der Umgebung, „die uns unverkauftes Brot und Pizza mitgeben, und am nächsten Morgen verteilen wir die gesammelten Sachen an die Bedürftigen“. Darüber hinaus gebe es das „Mütterprojekt“, das Müttern und Kindern von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr hilft: Zurzeit werden etwa hundert Frauen betreut und aufgenommen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, fast alle seien alleinstehend und fast alle seien Ausländerinnen, so Pater Vettorato.
Bevor sich der Papst kurz nach 18.30 Uhr verabschiedete, um nach Santa Marta zurückzukehren, zeigte der Pfarrer dem Papst den Altar, an dem Franziskus im Gebet vor dem Allerheiligsten innehielt, sowie die Krippe, die zu Weihnachten aufgestellt wurde.
(vatican news)
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